Nachlese arbeit plus Innovation Lab: Wie muss Arbeitsmarktpolitik gestaltet werden, um klimapolitische Ziele zu unterstützen?

Das erste arbeit plus Innovation Lab dieses Jahres fand am 3. Mai zum Thema Nachhaltige Arbeitsmarktpolitik statt. Im Zentrum stand die Schnittstelle zwischen Arbeitsmarkt- und Klimapolitik und wie Soziale Unternehmen, die gerade in der Kreislaufwirtschaft bereits seit Jahrzehnten soziale und ökologische Ansprüche kombinieren, und ihre Erfahrungen einbringen können.

arbeit plus Grundlagenreferentin Clara Moder gab einen Überblick zu Diskursen aus der Forschung und reflektierte über den aktuellen Stand der Auseinandersetzung mit dem Thema innerhalb von arbeit plus:

  • Der inhaltliche Fokus liegt häufig auf Sozialen Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft
  • Im Rahmen der externen Vernetzung und der Grundlagenarbeit wird derzeit auch Wissen in Hinblick auf politische Gestaltungsmöglichkeiten aufgebaut.
  • Darüber hinaus ist ökologische Nachhaltigkeit expliziter Bestandteil des Gütesiegels für Soziale Unternehmen.

Im Zentrum der interaktiven Diskussion stand die Studie: Sozial-ökologische Arbeitsmarktpolitik. Fördermaßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Österreich, die im Jahr 2022 am Institut für Ecological Economics an der Wirtschaftsuniversität Wien in Kooperation mit AK Wien und AK Niederösterreich durchgeführt wurde. Die Autor*innen analysieren den Status Quo der Aktiven Arbeitsmarktpolitik in Österreich in Hinblick auf deren Beitrag zur sozialökologischen Transformation. Sie kommen unter anderem zum Schluss, dass eine explizite Berücksichtigung sozialökologischer Ziele in der AMS-Zielearchitektur – ähnlich den Gleichstellungszielen – sinnvoll wäre und betonen unter anderem das Potential der Sozialen Unternehmen als Instrumente sozialökologischer Arbeitsmarktpolitik.

Wesentlicher Teil der Studie sind konkrete Vorschläge für sozialökologische Maßnahmen in der Aktiven Arbeitsmarktpolitik.

In Breakout Sesssions wurden vier aus der Studie ausgewählte Maßnahmen von den Teilnehmer*innen des Innovation Labs diskutiert: 1) Klimamobilität, 2) Aktive Mobilitätszeit, 3) Sozialökologische Jobgarantie sowie 4) eine Gemeinwohlkarenz.

Insgesamt wurden die Vorschläge sehr positiv aufgenommen, auch wenn in Hinblick auf die konkrete Umsetzbarkeit, etwa von Mobilitätsförderungen in Regionen mit schlecht ausgebautem öffentlichen Verkehr, offene Fragen blieben. Als wesentlich stellte sich die Zugänglichkeit arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auch für benachteiligte Zielgruppen heraus. Deren Fähigkeiten und Lebensrealitäten müssen bei der Gestaltung jedenfalls berücksichtigt werden.

Wir bedanken uns bei den Teilnehmer*innen für die spannenden Diskussionen und werden diese in der politischen Arbeit weiterentwickeln und fortführen.