Statistik: Arbeitslosigkeit & Langzeitbeschäftigungslosigkeit im Februar 2024

Das AMS veröffentlicht monatlich Daten zum Arbeitsmarkt. arbeit plus bereitet diese für einen Überblick zur Entwicklung von Arbeitslosigkeit, Schulungsteilnahme und Langzeitbeschäftigungslosigkeit auf. Die Auswertungen des AMS sind hier abrufbar, detailliertere Daten finden sich zudem in der Datenbank Arbeitsmarktdaten Online.

Arbeitslose Personen und Schulungsteilnehmer*innen

Der österreichische Arbeitsmarkt hat sich – den Krisen zum Trotz – über das Jahr 2023 weitgehend positiv entwickelt. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor vergleichsweise niedrig und zahlreiche Branchen melden einen Arbeitskräftemangel. Das spiegelt eine sehr rasche Erholung nach den dramatischen Entwicklungen durch die Corona Krise wider: Im April 2020, zu Beginn der Pandemie und während des ersten Lockdowns, waren 571.477 Personen ohne Job, so viele wie nie zuvor in der Geschichte der Zweiten Republik.

Österreich befand sich zu Jahresende in einer Rezession und das macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Ab dem zweiten Quartal 2023 stieg die Arbeitslosigkeit wieder. Dieser Anstieg setzt sich seither fort. Im Februar 2024 waren 321.655 Menschen beim AMS arbeitslos gemeldet, weitere 80.642 Personen nahmen an Schulungen teil. Das sind insgesamt rund 32.500 mehr als im Vergleichzeitraum vor einem Jahr. Besonders betroffen sind laut AMS die Branchen Bau und Industrie, dementsprechend ist der Anstieg in den Industriebundesländern und bei Männern besonders deutlich.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung lag im Februar 2024 bei 7,6%.

Im Vergleich zu Februar 2023, ist die Zahl der arbeitslosen oder an Schulungen teilnehmenden Personen um 8,8% gestiegen.

Nicht alle Menschen haben das gleiche Risiko, arbeitslos zu werden. Die Daten nach soziodemographischen Merkmalen zeigen, dass insbesondere Personen mit niedriger formaler Bildung (max. Pflichtschulabschluss) und Ausländer:innen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Insbesondere unter Ausländer:innen und Jugendlichen ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Februar 2023 besonders stark gestiegen (18,9% bzw. +15%).

Auch regional zeigen sich Unterschiede in der Arbeitsmarktentwicklung: Die Arbeitslosigkeit ist in allen Bundesländern gestiegen, am stärksten allerdings in mit 13,7% in Oberösterreich, das industriell geprägt und daher besonders vom anhaltenden Konjunkturabschwung betroffen ist.

Langzeitbeschäftigungslosigkeit

Mit dem Indikator der Langzeitbeschäftigungslosigkeit misst das AMS Österreich die Zahl jener Menschen, die sich in lange andauernder, verfestigter Arbeitslosigkeit befinden. Als langzeitbeschäftigungslos werden Personen bezeichnet, die beim AMS Österreich länger als 365 Tage in unterschiedlichen Arbeitsmarkt-Status vorgemerkt waren. Dafür werden unter anderem Zeiten der Arbeitslosigkeit, Lehrstellensuche oder Schulungsteilnahme zu einem Geschäftsfall zusammengefasst und dieser erst nach einer Unterbrechung von mehr als 62 Tagen beendet.

In den folgenden Grafiken ist die Entwicklung der Anzahl langzeitbeschäftigungsloser Arbeitsloser dargestellt, also jener Menschen, die als arbeitssuchend gemeldet sind und das Kriterium Langzeitbeschäftigungslosigkeit erfüllen.

Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen sank über die letzten zwei Jahre kontinuierlich und pendelte sich bei rund 78.000 Personen ein. Nun ist erstmals wieder ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten: Im Februar 2024 galten in Österreich 78.909 Personen als langzeitbeschäftigungslose Arbeitslose – das sind um 2799 Personen bzw. 3,7% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Obwohl die Zahl der langzeitbeschäftigungslosen Arbeitslosen geringer ist als noch vor der letzten Krise, bleibt der Anteil von Langzeitbeschäftigungslosen an allen Arbeitslosen mit 24,5% weiterhin hoch und ist ebenfalls wieder im Steigen begriffen. Nach wie vor sind beinahe doppelt so viele Menschen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen als noch vor zehn Jahren.

(Stand: 04. März 2024)