Das AMS veröffentlicht monatlich Daten zum Arbeitsmarkt. arbeit plus bereitet diese für einen Überblick zur Entwicklung von Arbeitslosigkeit, Schulungsteilnahme und Langzeitbeschäftigungslosigkeit auf. Die Auswertungen des AMS sind hier abrufbar, detailliertere Daten finden sich zudem in der Datenbank Arbeitsmarktdaten Online.
Arbeitslose Personen und Schulungsteilnehmer:innen
Österreich hat mit 2024 das zweite Rezessionsjahr hinter sich. Das macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar und die Arbeitslosigkeit steigt seit Monaten kontinuierlich an. Im Jänner 2025 waren 365.746 Menschen beim AMS arbeitslos gemeldet, weitere 79.767 Personen nahmen an Schulungen teil. Das sind insgesamt 24.306 mehr als im Vergleichzeitraum vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung lag im Jänner 2025 bei 8,6%.
Im Vergleich zu Jänner 2024 ist die Zahl der arbeitslosen oder an Schulungen teilnehmenden Personen um 5,8% gestiegen.
Nicht alle Menschen haben das gleiche Risiko, arbeitslos zu werden. Die Daten nach soziodemographischen Merkmalen zeigen, dass insbesondere Personen mit niedriger formaler Bildung (max. Pflichtschulabschluss) und Ausländer:innen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Wie schon in den Monaten davor betraf der Anstieg aber auch im Jänner 2025 fast alle soziodemographischen Gruppen.
Die regionalen Unterschiede in der Arbeitsmarktentwicklung bestehen weiterhin. Insbesondere das industriell geprägte Oberösterreich ist vom Anstieg der Arbeitslosigkeit weiterhin stark betroffen.
Langzeitbeschäftigungslosigkeit
Mit dem Indikator der Langzeitbeschäftigungslosigkeit misst das AMS Österreich die Zahl jener Menschen, die sich in lange andauernder, verfestigter Arbeitslosigkeit befinden. Als langzeitbeschäftigungslos werden Personen bezeichnet, die beim AMS Österreich länger als 365 Tage in unterschiedlichen Arbeitsmarkt-Status vorgemerkt waren. Dafür werden unter anderem Zeiten der Arbeitslosigkeit, Lehrstellensuche oder Schulungsteilnahme zu einem Geschäftsfall zusammengefasst und dieser erst nach einer Unterbrechung von mehr als 62 Tagen beendet.
In den folgenden Grafiken ist die Entwicklung der Anzahl langzeitbeschäftigungsloser Arbeitsloser dargestellt, also jener Menschen, die als arbeitslos gemeldet sind und das Kriterium Langzeitbeschäftigungslosigkeit erfüllen.
Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen sank über die Jahre 2022 und 2023 aufgrund zielgerichteter Programme und der insgesamt positiven Arbeitsmarktentwicklung. Über das Jahr 2024 hinweg war wieder ein Anstieg beobachtbar, der sich auch zu Jahresbeginn 2025 fortsetzt. Angesichts der schwierigen Lage am Arbeitsmarkt ist damit zu rechnen, dass immer mehr Menschen in verfestigte Arbeitslosigkeit rutschen. Im Jänner 2025 galten in Österreich 88.967 Personen als langzeitbeschäftigungslose Arbeitslose – das sind um 11.168 Personen bzw. 14,4% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Obwohl die Zahl der langzeitbeschäftigungslosen Arbeitslosen geringer ist als noch vor der letzten Krise, bleibt der Anteil von Langzeitbeschäftigungslosen an allen Arbeitslosen mit mehr als 24% weiterhin hoch. Nach wie vor sind beinahe doppelt so viele Menschen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen als noch vor zehn Jahren.
(Stand: 3. Februar 2025)