Fulminanter Start des neuen arbeit plus Innovation Labs!

Das Sitzungszimmer im arbeit plus-Büro war gut gefüllt: 24 Personen trafen einander am 13. September in Wien-Fünfhaus zum Auftakt des neuen arbeit plus Innovation Labs: Ziel dieses offenen Denk- und Experimentierraumes ist es, UnternehmerInnen aus der arbeitsmarktpolitischen Szene zu vernetzen, um auf diese Weise soziale Innovationen zum Blühen zu bringen.

innovationlab00„Ich freue mich wirklich, wirklich, wirklich sehr über die so buntgemischte Gruppe“, zeigte sich arbeit plus-Vorstandsvorsitzende Manuela Vollmann in ihrer Begrüßung begeistert über die bunte Zusammensetzung der Gruppe. Mit dabei waren VertreterInnen neuer Social Businesses wie Topfreisen und work:in ebenso wie GeschäftsführerInnen etablierter Sozialer Unternehmen wie Ho&Ruck und Wien Work sowie weitere arbeitsmarktpolitische AkteurInnen.

„Mein Problem ist, ich habe immer viel mehr Ideen als Fördergeber“, sprach Werner Pitzl, der Geschäftsführer von TRANSJOB in Amstetten bei der Vorstellungsrunde vielen aus dem Herzen. „Wir haben 10 Prozent Arbeitslosigkeit, das bedeutet, wir haben 90 Prozent Beschäftigung. 90 Prozent Beschäftigung würde ich mir auch für haftentlassene und behinderte Menschen wünschen“, sagte Klaus Priechenfried von NEUSTART. Und Maria Korelskaya vom Modelabel Tutu.Vienna betonte: „Ich bin sehr froh, hier zu sein und zu sehen, dass so viele Menschen das gleiche Anliegen haben.“

In der anschließenden Präsentation stellte Schifteh Hashemi von arbeit plus den Anwesenden den Social Business Call der Austria Wirtschaftsservice (aws) vor. Das neue Förderprogramm wurde zwar grundsätzlich begrüßt, viele der TeilnehmerInnen wünschten sich aber eine vereinfachte Antragsstellung sowie mehr Spielraum bei der Entwicklung neuer Unternehmenskonzepte.

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Befruchtender Austausch

Viel Platz für intensive Diskussionen boten auch die anschließenden vier World Café Stationen. Während in einem der World Café noch einmal der aws Call vertieft wurde, ging es beim Thema „Arbeitsmarkt der Zukunft“ schnell um Grundsatzfragen: So stellte etwa eine Teilnehmerin die Frage in den Raum, ob die gängige Definition von Arbeit überhaupt noch zeitgemäß sei: „Ich finde, wir brauchen eine andere Begrifflichkeit, die ausdrückt, dass Arbeit mehr als Erwerbsarbeit ist.“

Im World Café zum Thema Soziale Innovationen waren sich die GesprächspartnerInnen einig: Um Innovationen entwickeln zu können, ist viel Spielraum nötig. „Für mich bedeutet Innovation Differenzierung, also entweder etwas nicht so zu machen wie die anderen – oder überhaupt etwas ganz Anderes zu machen“, sagte Dominik Beron von Refugeeswork.at. Er hoffe, dass sich durch Innovationen auch gängige Bilder änderten. Als Beispiel dafür nannte Beron die Specialisterne, die es mit ihrem arbeitsmarktintegrativen Engagement für Menschen mit Autismus geschafft hätten, dass deren Besonderheit statt einer Beeinträchtigung mehr als Stärke gesehen werde.

Manuela Vollmannn berichtete in ihrem World Café zum Thema „Beschäftigung von Flüchtlingen“ unter anderem über die Erfahrungen in ihrem Unternehmen abz*austria zum Thema Topjob-Sharing und zur Kompetenzermittlung bei geflüchteten Frauen aus Afghanistan und dem Iran.

„War einfach superlässig“

Am Ende des dichten Vormittages waren sich die TeilnehmerInnen einig: Die Vernetzung mit Menschen, die sich mit denselben Themen beschäftigen, die man aber sonst vermutlich nie getroffen hätte, stärkt, inspiriert, verbindet. Dominik Beron fand das Treffen „superlässig“ und freut sich schon auf das nächste Meeting im November.

Neben dem Austausch von Visitenkarten und Telefonnummern wurden übrigens teilweise auch gleich Nägel mit Köpfen gemacht: So wird Wien Work-Chef Wolfgang Sperl demnächst Besuch in der Nähwerkstatt in der Seestadt in Aspern erhalten: Maria Korelskaya möchte sie sich ansehen, um gemeinsam mit Sperl über etwaige Kooperationsmöglichkeiten nachzudenken.