arbeit plus lud am 18. Mai Interessierte aus den Sozialen Unternehmen und der österreichischen Sozialwirtschaft zum online Innovation Lab ein, um gemeinsam über den European Social Economy Action Plan und dessen Potential für die europäische und österreichische Sozialwirtschaft zu diskutieren. Mit dabei waren internationale wie nationale Vortragende und mehr als 50 Teilnehmende aus unterschiedlichsten Organisationen.
Der „European Social Economy Action Plan”, also der EU-Aktionsplan für die Sozialwirtschaft ist eine Initiative der Europäischen Kommission, um Soziale Organisationen zu fördern und Soziale Innovation zu ermöglichen. Er tritt die Nachfolge der 2011 veröffentlichten „Social Business Initiative an“ und stärkt gleichzeitig ein breites Verständnis von Sozialwirtschaft innerhalb der Europäischen Union. Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Sozialwirtschaft zu erhöhen und neuen Bedarfen Rechnung zu tragen, etwa geeignete Finanzierungsformen, gezielte Vernetzung und bessere Kooperation zwischen der Sozialwirtschaft und gewinnorientierten Unternehmen. Karel Vanderpoorten, Policy Officer für die Sozialwirtschaft bei der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, gab in seinem Input einen Einblick in diese Prozesse und aktuell laufende Initiativen rund um die Sozialwirtschaft, beispielsweise die Cluster für ökologische und soziale Innovation oder „Social Economy Stories“, die Soziale Organisationen dazu ermutigt, ihre Erfahrungen zu teilen.
Europäische Initiativen leben von der Beteiligung möglichst vieler Stakeholder-Gruppen. Das Europäische Netzwerk Sozial Integrativer Unternehmen (ENSIE), in dem auch arbeit plus Mitglied ist, hat sich daher in den Prozess zur Erstellung des European Social Economy Action Plans eingebracht, wie die Direktorin von ENSIE, Patrizia Bussi ausführte. Arbeitsmarktintegrationsunternehmen und die Sozialwirtschaft insgesamt sollten in allen Europäischen Initiativen und damit auch auf der nationalen Ebene Berücksichtigung finden.
Auf nationaler Ebene gibt es in Österreich zahlreiche Anknüpfungspunkte zum European Social Economy Action Plan, wie Ulrike Neufang, Leiterin der Gruppe für Europäische und internationale Angelegenheiten im BMSGK ausführte. Die Sozialwirtschaft soll gerade in Hinblick auf ihre zentrale Rolle in der Bekämpfung der Krisenfolgen insbesondere für vulnerable Zielgruppen, aber auch in Anbetracht ihrer gesellschaftlichen Relevanz insgesamt, gestärkt werden. Dafür sind Initiativen und Maßnahmen seitens der EU sehr wichtig.
Entsprechend der angepassten Strategie der Europäischen Kommission für die nächsten Jahre wird auch der Europäische Sozialfonds als wichtiges Finanzierungsintrument für die Sozialwirtschaft adaptiert: Julie Dalmoro von der ESF Verwaltungsbehörde im BMA gab einen ersten Einblick in die geplanten Neuerungen für das österreichische operationelle Program des ESF+, in dem Soziale Innovation eine eigene Investitionspriorität werden soll.
Eine Aufzeichnung der gesamten Veranstaltung ist auf Anfrage an innovationlab@arbeitplus.at verfügbar.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und Vortragenden für die spannende Diskussion und werden den Dialog zu Europäischen Themen und Initiativen auch in Zukunft fortsetzen.