Vor den Vorhang: Ökokreis greift älteren Arbeitslosen unter die Arme

Mit über 50 Jahren den Job verlieren, das ist die Horrorvorstellung eines jeden Arbeitnehmers. Genau das ist vor 2,5 Jahren dem damals 54-jährigen Erich Bachmann aus Göpfritz an der Wild (Bezirk Zwettl) passiert. Der gelernte Maler wurde im Frühjahr 2013 arbeitslos. Und hat über den Verein Ökokreis in Ottenstein, dessen Projekte aus Mitteln des AMS NÖ und des Landes NÖ finanziert werden, wieder eine Beschäftigung am Arbeitsmarkt gefunden.

Erich Bachmann (l.) mit seinem Ausbildner Jörg Emmer vom Verein Ökokreis

Rund ein Jahr war Bachmann arbeitslos, bevor er über die Vermittlung durch das AMS Zwettl im Projekt „FAIRnetzt“ des Ökokreises seinen Führerschein machte. Den hatte Bachmann keineswegs verloren – er hat ihn bis zu diesem Zeitpunkt nie gemacht. In der Arbeitslosigkeit stellte dies ein Vermittlungshemmnis dar. „Der Sinn des Projekts FAIRnetzt war, Vermittlungshemmnisse abzubauen“, sagt Ute Blaich, Geschäftsführerin des Vereins Ökokreis. Das kann bei Bedarf auch die Auffrischung von Basisbildung sein.

Normales Dienstverhältnis für ein halbes Jahr

Im Anschluss daran hat Erich Bachmann im Projekt „Naturwerkstatt“ beim Ökokreis eine befristete Beschäftigungsmöglichkeit, einen sogenannten Transitplatz, erhalten. „Dabei handelt es sich um einen normalen Arbeitsplatz und ein normales Dienstverhältnis für ein halbes Jahr“, erklärt AMS Zwettl-Geschäftsstellenleiter Kurt Steinbauer.

Erich Bachmann arbeitete an seinem Transitplatz beim Ökokreis in den Bereichen Garten- und Grünraumpflege, Obstverarbeitung und Verkauf. Und so kam der heute 56-Jährige zu seinem aktuellen Job: Die Beschäftigten der „Naturwerkstatt“ waren auch für die Grünraumpflege im Stift Altenburg zuständig. Denn durch Umstrukturierungen stellte das Stift Altenburg selbst Mitte März 2015 drei Personen an, die für die Grünraumbewirtschaftung zuständig sind – unter anderem Erich Bachmann als Gartenhelfer.

*Dieser Beitrag von Anita Kiefer (Text) und Erich Marschik (Foto) ist am 29.12.2015 in der NÖN erschienen. Wir danken dem Medium für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.