Soziale Unternehmen sind ideale Partner für “Beschäftigungsaktion 20.000” der Bundesregierung

Als „richtigen und wichtigen Schritt“ bezeichnet arbeit plus-Geschäftsführerin Judith Pühringer die im neuen Regierungsprogramm 2017/18 vorgesehene und mit 200 Millionen Euro dotierte „Beschäftigungsaktion 20.000“ für langzeitarbeitslose Menschen über 50 Jahren. 20.000 Arbeitsplätze pro Jahr sollen durch diese Initiative entstehen. Soziale Unternehmen seien hier ideale Partner, um gemeinsam mit den älteren Arbeitssuchenden Brücken zurück ins Erwerbsleben zu bauen, ist Pühringer überzeugt: „Herr Bundeskanzler, wir stehen bereit.“

Chance auf einen Neustart

Gemeinnützige Soziale Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und haben auch bei der Integration von Über-50-Jährigen viel Erfahrung: Beratungsstellen coachen ältere Menschen bei der Jobsuche. Arbeitskräfteüberlasser bauen eine Brücke zwischen den Betroffenen und geeigneten Unternehmen. Sozialökonomische Betriebe und Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte geben älteren Arbeitslosen mittels kollektivvertraglich entlohnter, befristeter Anstellungen die Chance, ihr Wissen und ihre Erfahrung erneut unter Beweis zu stellen.

„Die Erfahrung mit den von uns unterstützten langzeitarbeitslosen Menschen zeigt, dass heute schon das Geburtsdatum allein als Hürde wirkt, die Menschen bei einem Jobverlust keine neue Stelle mehr finden lässt. Menschen über 50 sind nicht alt, aber sie müssen unglaublich oft erleben, dass sie allein aufgrund ihres Alters nicht zu Bewerbungsgesprächen eingeladen werden“, weiß die arbeit plus-Geschäftsführerin: „Und dies, obwohl die Realität zeigt, dass von einer altersmäßigen Durchmischung in Betrieben alle Beteiligten profitieren.“

Fakt ist: Insgesamt bietet die heimische Wirtschaft längst nicht genug Arbeitsplätze für alle Personen, die einen Job benötigen. Daran kann auch die beste Unterstützung der Arbeitssuchenden nichts ändern. Pühringer: „Deshalb sind auch die Gemeinden gefordert, mehr gemeinnützige Stellen für benachteiligte Personen zu schaffen. Wichtig ist, dass diese ebenfalls nach Kollektivvertrag bezahlt werden.“ Die Sozialen Unternehmen könnten auch den Gemeinden bei der Begleitung der neu beschäftigten Menschen als Kooperationspartner zur Seite stehen.

Dauerhafte geförderte Stellen notwendig

Für jene Menschen, für die etwa aufgrund gesundheitlicher Probleme eine Stelle am regulären Arbeitsmarkt nicht mehr realistisch scheint, müssten zusätzlich auch dauerhaft geförderte und existenzsichernde Arbeitsplätze geschaffen werden, ist die Arbeitsmarktexpertin überzeugt: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen über 50 aufs berufliche Abstellgleis geschoben werden.“

arbeit plus ist das österreichweite Netzwerk von 200 gemeinnützigen Sozialen Unternehmen, die durch Beschäftigung, Beratung bzw. Qualifizierung Menschen, die der Arbeitsmarkt benachteiligt, beim (Wieder-) Einstieg ins Erwerbsleben unterstützen.