Rat für Forschung und Technologieentwicklung empfiehlt Österreich, Social Business zu stärken

„Es freut mich sehr, dass der Rat für Forschung und Technologieentwicklung die Bedeutung und das Potenzial des österreichischen Sozialunternehmertums erkennt und den politisch Verantwortlichen Maßnahmen zu seiner Weiterentwicklung vorschlägt“: Mit diesen Worten kommentiert bdv austria-Geschäftsführerin Judith Pühringer die Empfehlung des unabhängigen ExpertInnengremiums an die österreichische Bundesregierung, den heimischen Social Business Sektor zu stärken. „Die vorgeschlagenen Maßnahmen bergen die Chance auf einen großen Entwicklungsschub für die Sozialen Unternehmen in Österreich. Ich hoffe sehr, dass die Bundesregierung die Empfehlungen ihres renommierten Beratungsgremiums umsetzt“, betont die Arbeitsmarktexpertin.

„Großes Entfaltungspotential“

Das Social Business in Österreich sei ein sehr junger Sektor, der die österreichische Zivilgesellschaft bei der Lösung einer Bandbreite von dringenden Problemen massiv erweitern und unterstützen könne, betont der Rat in seiner „Ratsempfehlung“. Es bestehe ein großes Entfaltungspotential, aber bereits jetzt leiste der Sektor relevante Beiträge zu Wertschöpfung und Beschäftigung, heißt es dort weiter.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Rat für Forschungs- und Technologieentwicklung unter anderem, dass Österreich für Social Business eine eigene Rechtsform etablieren solle, um Rechtssicherheit für UnternehmerInnen, InvestorInnen, AuftraggeberInnen und KundInnen zu schaffen. Das Gemeinnützigkeitsrecht solle so angepasst werden, dass Stiftungen künftig direkt in Social Business investieren können.

„Förderungen bereitstellen“

Des Weiteren empfiehlt der Rat, öffentliche Förderungen für diesen Sektor bereitzustellen und Maßnahmen zur Unterstützung von innovativen Social Business-Startups einzurichten. Konkret sollen in einer ersten Phase in den Jahren 2016 und 2017 je 15 Social Business-Gründungen mit je bis zu 150.000 Euro gefördert werden. Diese Förderung soll im Rahmen von sogenannten „Inkubationsprogrammen“ umgesetzt werden. Dabei handelt es sich um maßgeschneiderte Programme, die ausgewählte Sozialunternehmen durch Workshops, Coaching, Weiterbildung und den Zugang zu den benötigten Ressourcen von der Konzept- bis zur Wachstumsphase unterstützen. Außerdem solle die Wirkungsmessung von Social Businesses verbessert werden, empfiehlt der Rat in seinem Papier.

Die gesamte Ratsempfehlung finden Sie hier