Europaweites Stelldichein in Sloweniens Hauptstadt

Ende Oktober trafen einander VertreterInnen aus europäischen Sozialen Unternehmen im Rahmen einer internationalen Konferenz zum Thema „Social entrepreneurship – die ersten Schritte zu einer inklusiven Gesellschaft“, um die aktuellen Herausforderungen angesichts steigender Arbeitslosenzahlen und einer flauen Wirtschaft zu diskutieren und best practise Beispiele auszutauschen.

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TeilnehmerInnen am “europe4all”-Treffen

Die Konferenz wurde von SENT, dem slowenischen Netzwerk Sozialer Unternehmen organisiert. Mit dabei waren auch zahlreiche VertreterInnen des Europäischen Netzwerkes ENSIE, die das Treffen auch gleich für ihre regelmäßige Vorstandssitzung nutzen. „Es kommt immer öfter vor, dass ENSIE dazu eingeladen wird, auf internationalen Tagungen Inputs zu geben. Das zeigt, welche Expertise und welchen Stellenwert sich das Netzwerk seit seiner Gründung im Jahr 2001 erarbeitet hat“, freut sich Charlotte Gruber von bdv austria, die ebenfalls in Ljubljana mit dabei war.

Inhaltlich wurde auf der Konferenz etwa die Straßburg Deklaration (siehe Anhang) vorgestellt, ein 10-Punkte-Papier, in dem die TeilnehmerInnen des SozialunternehmerInnen-Treffens in Straßburg Anfang des Jahres von der EU und den einzelnen Staaten mehr Unterstützung des Social Entrepreneurships fordern. Die slowenischen VertreterInnen nutzten die dreitägige Konferenz in Ljubljana denn auch, um Tadej Slapnik, dem slowenischen Nationalsekretär für Zivilgesellschaft, ein Papier mit Vorschlägen zur Umsetzung der Straßburg-Deklaration zu überreichen.

Neues, länderübergreifendes Projekt

Charlotte Gruber nahm für den bdv austria auch an der ENSIE-Vorstandssitzung teil. „Es ist immens wichtig, sich auch länderübergreifend zu vernetzen, schließlich kann es nur so gelingen, dass die Arbeitslosigkeit in Europa sinkt“ ist sie überzeugt. Konkret wurde in Ljubljana etwa ein neues Projekt unter der Leitung von Portugal diskutiert. Dabei geht es um die Erarbeitung eines länderübergreifenden Curriculums für die Ausbildung von Jobcoaches, in das die Erfahrungen der beteiligten Partner (ENSIE, Portugal, U.K., Italien und Österreich mit bdv austria) einfließen sollen.

Ein Europa für alle

Die an die internationale Konferenz angedockte EU-finanzierte Austauschplattform „Europe4all“ nutzten die Anwesenden, darunter auch Silke Ruprechtsberger von bdv austria, dazu, good practise –Beispiele auszutauschen. So stellte beispielsweise Franck Galadriel aus Belgien solid´r vor, ein Ethiklabel für Soziale Unternehmen, die im Recyclingbereich tätig sind. Michele Rigby aus Großbritannien wiederum präsentierte eine Datenbank für Soziale Unternehmen in ihrem Land (www.justbuy.org.uk).

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Trotz der Ernsthaftigkeit der Themen kam auch der Spaß nicht zu kurz (im Bild Stefano Giachino von der italienischen Organisation CSAL als “Superman”)

Das Abendessen im Ethno-Restaurant „Skuhna“ (http://www.skuhna.si) wurde zu einem weiteren Schauplatz europäischen Good practise-Austauschs: In diesem Sozialen Unternehmen, nicht weit vom Stadtzentrum Ljubljanas entfernt, kochen ImmigrantInnen, etwa aus Ägypten und Bangladesch, leckere Speisen aus ihrer Heimat.

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