#diginclusion – 10 Thesen

Ein Thema, das uns bei arbeit plus intensiv beschäftigt, ist das der Digitalen Inklusion. Digitalisierungsprozesse können als Tools zur Verbesserung der Teilhabe jener Menschen, die in Sozialen Unternehmen qualifiziert, beraten und beschäftigt werden, dienen. Den komplexen Fragen, etwa wie Teilhabe optimiert, digitale Scheu sowohl bei Mitarbeiter*innen als auch Klient*innen und Kursteilnehmer*innen abgebaut werden kann und wie kreative Ideen mittels “Design Thinking” effektiv umgesetzt werden können, widmete sich arbeit plus im Projekt #diginclusion (ko-finanziert durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG) sowie im Social(i)makers-Projekt #Diginclusion Hub.

Im > youtube Kanal von arbeit plus kann u.a. die Keynote von TEDx-Speakerin und Betterplace Lab-Gründerin Joana Breidenbach, die im Juni zu Gast beim gemeinsam mit dem Zentrum für Soziale Innovation realisierten Diginclusion Hub war, nachgesehen werden.

Ebenso entstanden sind die 10 Thesen: #diginclusion – Zur Rolle der Sozialen Unternehmen in der digitalen Transformation:

  1. Digitalisierung bringt erhebliche Chancen, aber auch neue Exklusionsgefahren für benachteiligte Menschen. Diese zu erkennen, zu thematisieren und ihnen mit erprobten und neuen Methoden zu begegnen, ist eine Kernaufgabe von Sozialen Unternehmen und der Sozialwirtschaft.
  2. Digitale Inklusion von Menschen wird zunehmend auch ein Barometer für berufliche, soziale und demokratiepolitische Teilhabe sowie den Zugang zu (sozialen) Dienstleistungen.
  3. Digitale Inklusion muss sich an den Bedürfnissen der Nutzer*innen (=Mitarbeiter*innen, Kund*innen, Klient*innen) orientieren und sie als Expert*innen in die Entwicklung von neuen Angeboten aktiv einbeziehen.
  4. Technische und digitale Innovationen brauchen Begleitung durch neue Strukturen, Prozesse, Führungs- und Organisationsmodelle: Sie verändern also auch das „Innere einer Organisation“.
  5. Digitale Inklusion kann, richtig gestaltet, ein Innovationsschub für die gesamte Organisation sein. Sie erlaubt uns schlechte/nicht mehr funktionierende/wenig inklusive Prozesse zu hinterfragen und sie neu aufzusetzen.
  6. Lösungen zur digitalen Inklusion sind häufig explizit NICHT „digital“ – oftmals sind analoge Vorschritte notwendig und sinnvoll.
  7. Soziale Unternehmen und die Sozialwirtschaft müssen auch bei ihren eigenen Mitarbeiter*innen ansetzen, digitale Kompetenzen vermitteln, Scheu vor der Digitalisierung abbauen und die Lust an der Digitalisierung wecken.
  8. Die von Sozialen Unternehmen bereits gelebte Verbindung von Arbeiten und Lernen wird in der digitalen Transformation immer relevanter. Es braucht verstärkte Basis-Sensibilisierung und angepasste/neue didaktische Konzepte.
  9. Soziale Unternehmen sind die idealen Orte, um benachteiligte Menschen digitale Scheu zu nehmen und digitale Kompetenzen zu vermitteln
  10. Soziale Unternehmen und die Sozialwirtschaft müssen sich aktiv und selbstbewusst in der digitalen Transformation einbringen: Mischen wir uns ein, gestalten wir die Angebote sowie die digitalen und ethischen Standards mit – zB im Umgang mit Algorithmen/automatischen Entscheidungssystemen, in der Datennutzung und -sicherheit von Plattformen, uvm.