Die Arbeitsmarktreform wird nicht realisiert

arbeit plus hat sich von Beginn an für eine differenzierte Betrachtungsweise eingesetzt.

Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um eine vordergründige Tendenz handelt. Gruppen wie Jugendliche oder Langzeiterwerbsarbeitslose, vor allem Frauen und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen profitieren von der aktuellen positiven Lage am Arbeitsmarkt nur unzureichend. 

„Das Ziel der Arbeitsmarktreform war eine Verbesserung, um mehr Menschen schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen. Die erhoffte schnelle Lösung war dabei von Beginn an ein Wunschtraum,“ so Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus Österreich.

„Für eine Reform braucht es differenzierte Ansätze: Eine Streichung des Zuverdienstes etwa führt laut Evidenz dazu, dass Menschen, die kurz arbeitslos sind, eher schneller wieder einen Job annehmen. Für Menschen, die länger aus dem Arbeitsmarkt sind, ist ein geringfügiger Zuverdienst oft der entscheidende Schritt zum Wiedereinstieg,“ so Rehbichler.

„Schade, dass man sich nicht vom großen Wurf verabschiedet hat und sich auf die Dinge konzentriert, die in der aktuellen Arbeitsmarktsituation und Teuerung wichtig sind: Valorisierung der Leistungen, insbesondere der Notstandshilfe, differenzierter Zuverdienst, aktive Unterstützung für Menschen, die nicht von der Konjunktur mitgenommen wurden und immer noch arbeitslos sind – etwa mit gesundheitlichen Einschränkungen oder multiplen Herausforderungen.“

Sabine Rehbiichler, Geschäftsführerin von arbeit plus