Auch das ist Arbeit - Seite 3

Wien, am 8.02.2024. Der österreichische Arbeitsmarkt hat sich, den Krisen zum Trotz, im Jahr 2023 weitgehend positiv entwickelt. Gleichzeitig befindet sich Österreich in einer Rezession – und das macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Ab dem zweiten Quartal 2023 stieg die Arbeitslosigkeit wieder leicht, dieser Anstieg setzte sich im Jänner 2024 fort.

Gerade jetzt, in Zeiten von Teuerung und Rezession, braucht es ein armutsfestes Arbeitslosengeld. Das zeigt die jahrelange Erfahrung der Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus,“ so Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich. Von der Kürzung des Arbeitslosengeldes und der Streichung des geringfügigen Zuverdienstes bei Bezug des Arbeitslosengeldes, wie im Österreich-Plan von Karl Nehammer aufgegriffen, hält Rehbichler wenig: „Die Erfahrung von Sozialen Unternehmen zeigt, dass die finanzielle Stabilität von Betroffenen für eine erfolgreiche berufliche Integration zentral ist. Und der Zuverdienst ist besonders für langzeitbeschäftigungslose Menschen essenziell für den Anschluss an den Arbeitsmarkt.“

Dabei wollen arbeitslose Menschen arbeiten. Der Auftrag der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist vor allem die verfestigte Arbeitslosigkeit zu verhindern und Chancen auch für jene Gruppen zu schaffen, die schwierigere Grundvoraussetzungen haben. Bei den Jungen, den Älteren und bei Menschen mit Migrationshintergrund hat man diesen Bedarf erkannt und das AMS wurde beauftragt, spezielle Programme für diese Zielgruppen zu entwickeln.

Was der Arbeitsmarkt 2024 braucht

„Wenn es uns jetzt nicht gelingt, Jüngere in die Arbeitswelt mitzunehmen und Ältere durch die Erfahrungen, die sie mitbringen, als Gewinn für jedes Unternehmen zu sehen, wird das Arbeitskräfteproblem uns demnächst über den Kopf wachsen. Der Staat darf diese Gruppen nicht im Regen stehen lassen,“ betont Manuela Vollmann, Vorstandsvorsitzende von arbeit plus. „Wir, die Sozialen Unternehmen Österreich, leisten bei dieser Aufgabe sehr gerne unseren Beitrag.“

Die über 200 Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus setzen sich seit vielen Jahren erfolgreich für die (Re-)Integration von langzeitarbeitslosen Menschen ein. Sie verbinden zielgerichtete Sozialarbeit und betriebswirtschaftliches Handeln. Die Menschen werden beraten, begleitet und es werden befristete Arbeitsplätze angeboten – mit dem Ziel (wieder) am Arbeitsmarkt teilzunehmen.

„Soziale Unternehmen bieten Transitarbeitskräften echte Arbeit zu KV-Löhnen. Sie gewinnen durch diese Arbeit wieder mehr Selbstbewusstsein, lernen dazu und können dadurch am Arbeitsmarkt wieder leichter Fuß fassen,“ schließt Rehbichler. „Gerade jetzt wäre die Zeit, viel in den Arbeitsmarkt zu investieren. Ich vermisse einen öffentlichen Diskurs zu einer wirklichen Zukunftsvision zum Thema Arbeit. Die Sozialen Unternehmen sind ein wichtiges Experimentierfeld, um aktive Arbeitsmarktpolitik zu betreiben. Diese Chance sollte man nützen.“

Rückfragehinweis:

Christine Newald, MA, Öffentlichkeitsarbeit, + 43 677 61058302, christine.newald@arbeitplus.at