Statistik: Arbeitslosigkeit & Langzeitbeschäftigungslosigkeit im März 2024

Das AMS veröffentlicht monatlich Daten zum Arbeitsmarkt. arbeit plus bereitet diese für einen Überblick zur Entwicklung von Arbeitslosigkeit, Schulungsteilnahme und Langzeitbeschäftigungslosigkeit auf. Die Auswertungen des AMS sind hier abrufbar, detailliertere Daten finden sich zudem in der Datenbank Arbeitsmarktdaten Online.

Arbeitslose Personen und Schulungsteilnehmer*innen

Der österreichische Arbeitsmarkt hat sich – den Krisen zum Trotz – über das Jahr 2023 weitgehend positiv entwickelt. Die Arbeitslosigkeit war über einen längeren Zeitraum vergleichsweise niedrig und zahlreiche Branchen meldeten einen Arbeitskräftemangel. Das spiegelt eine sehr rasche Erholung nach den dramatischen Entwicklungen durch die Corona Krise wider: Im April 2020, zu Beginn der Pandemie und während des ersten Lockdowns, waren 571.477 Personen ohne Job, so viele wie nie zuvor in der Geschichte der Zweiten Republik.

Österreich befand sich zu Jahresende 2023 in einer Rezession. De Prognosen sind weiterhin gedämpft und das macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Ab dem zweiten Quartal 2023 stieg die Arbeitslosigkeit wieder. Dieser Anstieg setzt sich seither fort. Im April 2024 war dieser wie in den Vormonaten sehr deutlich: Im letzten Monat waren 287.559 Menschen beim AMS arbeitslos gemeldet, weitere 80.288 Personen nahmen an Schulungen teil. Das sind insgesamt 36.691 mehr als im Vergleichzeitraum vor einem Jahr. Laut AMS sind alle Branchen von der steigenden Arbeitslosigkeit betroffen.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung lag im April 2024 bei 6,8%.

Im Vergleich zu April 2023 ist die Zahl der arbeitslosen oder an Schulungen teilnehmenden Personen um mehr als 11% gestiegen.

Nicht alle Menschen haben das gleiche Risiko, arbeitslos zu werden. Die Daten nach soziodemographischen Merkmalen zeigen, dass insbesondere Personen mit niedriger formaler Bildung (max. Pflichtschulabschluss) und Ausländer:innen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Im April 2024 betraf der Anstieg alle soziodemographischen Gruppen.

Die regionalen Unterschiede in der Arbeitsmarktentwicklung bestehen ebenfalls weiterhin, allerdings verzeichnen im April 2024 bereits zwei Drittel Bundesländern einen zweistelligen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Das industriell geprägte Oberösterreich ist mit einem Anstieg von 17,5% besonders stark betroffen.

Langzeitbeschäftigungslosigkeit

Mit dem Indikator der Langzeitbeschäftigungslosigkeit misst das AMS Österreich die Zahl jener Menschen, die sich in lange andauernder, verfestigter Arbeitslosigkeit befinden. Als langzeitbeschäftigungslos werden Personen bezeichnet, die beim AMS Österreich länger als 365 Tage in unterschiedlichen Arbeitsmarkt-Status vorgemerkt waren. Dafür werden unter anderem Zeiten der Arbeitslosigkeit, Lehrstellensuche oder Schulungsteilnahme zu einem Geschäftsfall zusammengefasst und dieser erst nach einer Unterbrechung von mehr als 62 Tagen beendet.

In den folgenden Grafiken ist die Entwicklung der Anzahl langzeitbeschäftigungsloser Arbeitsloser dargestellt, also jener Menschen, die als arbeitssuchend gemeldet sind und das Kriterium Langzeitbeschäftigungslosigkeit erfüllen.

Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen sank über die letzten zwei Jahre kontinuierlich und pendelte sich bei rund 78.000 Personen ein. Im Februar 2024 war erstmals wieder ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten, dieser setzt sich seither fort. Im April 2024 galten in Österreich 79.997 Personen als langzeitbeschäftigungslose Arbeitslose – das sind um 5.101 Personen bzw. 6,8% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Obwohl die Zahl der langzeitbeschäftigungslosen Arbeitslosen geringer ist als noch vor der letzten Krise, bleibt der Anteil von Langzeitbeschäftigungslosen an allen Arbeitslosen mit 27,8% weiterhin hoch und ist ebenfalls wieder im Steigen begriffen. Nach wie vor sind beinahe doppelt so viele Menschen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen als noch vor zehn Jahren.

(Stand: 03. Mai 2024)