Aus dem „nöb“ wurde nun arbeit plus – Soziale Unternehmen Niederösterreich!

Mit einem Festakt feierte der Niederösterreichische Dachverband für Bildung, Beratung, Beschäftigung (nöb) im November sein 20jähriges Jubiläum – und heißt ab nun „arbeit plus – Soziale Unternehmen Niederösterreich“.

Der Dachverband für Bildung, Beratung, Beschäftigung ist eine niederösterreichweite Vernetzung von arbeitsmarktpolitischen gemeinnützigen Organisationen. Seine Mitgliedseinrichtungen unterstützen Menschen bei deren Bemühungen, im Arbeitsleben (wieder) Fuß zu fassen. „Sie sind derzeit am NÖ Arbeitsmarkt besonders benachteiligt: Personen über 50 Jahren, Jugendliche ohne Berufsausbildung oder auch Frauen. Speziell diese Personengruppen – wie auch andere Langzeitbeschäftigungslose – unterstützen unsere Mitgliedseinrichtungen“, erklärte Christine Krampl, Mitglied des Vorstands von arbeit plus – Soziale Unternehmen Niederösterreich.

Happy Birthday, arbeit plus Niederösterreich!

Happy Birthday, arbeit plus Niederösterreich!

Arbeit als zentrales Thema für die Menschen

Über 80 Gäste – darunter auch Ehrengäste wie Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner, Landesrat Maurice Androsch und AMS NÖ-Chef Karl Fakler – gratulierten zum 20. Jubiläum. „Für jeden Niederösterreicher und jede Niederösterreicherin ist die Arbeit ein ganz wichtiges und zentrales Thema. Es ist wesentlicher Bestandteil von unserem gesamten Leben. Beschäftigung und Bildung sind aber auch wesentliche Bestandteile des NÖ Dachverbandes für Bildung, Beratung, Beschäftigung. Ich gratuliere dem nöb zum runden Jubiläum und freue mich weiterhin auf die gute Zusammenarbeit“, so LH-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner.

Der nöb (nunmehr arbeit plus Niederösterreich) erweise sich als professionelle Gesprächsplattform, um Veränderungen, die „für uns alle schwierig sind zu meistern, offen und vernünftig zu diskutieren“, erklärte der AMS NÖ-Chef. „Jede erfolgreiche (Re)Integration in den Arbeitsmarkt führt neben sozialer Integration auch zur Stärkung des Selbstwertgefühls entsprechend der nöb – Vision: Alle Menschen sollen in ihrer Individualität akzeptiert werden und die Möglichkeit haben, an der Gesellschaft in vollem Umfang teilzuhaben“, so Peter Ptacek von der Abteilung Soziales der NÖ Landesregierung.

Als „arbeit plus“ in die Zukunft

Zum Geburtstag machte sich der nöb selbst ein ganz besonderes Geschenk: „Wir heißen künftig „arbeit plus – Soziale Unternehmen Niederösterreich“, weil wir unterstreichen möchten, dass unsere Unternehmen und unser Engagement für arbeitssuchende Menschen auf vielen unterschiedlichen Ebenen einen Mehrwert haben“, erklärte dazu Vorstandsmitglied Christine Krampl.

Vor den Vorhang: Die Beratung der „Hebebühne“ in Tulln wirkt

Diese Beratung wirkt: Rund 1.200 Personen suchen pro Jahr das Beratungs- und Betreuungsangebot des Vereins Hebebühne auf. Mehr als die Hälfte davon schafft durch die professionelle Unterstützung den Schritt zurück auf den Arbeitsmarkt. „In der momentanen Lage ist das eine sehr gute Zahl, da unsere Leistungen eher von Gruppen angenommen werden, die auf dem Arbeitsmarkt weniger Chancen haben“, betont Hebebühne-Geschäftsführer Michael Glaser.

Der Verein Hebebühne mit Beratungsstandorten in Tulln und Purkersdorf und einem Schulungsstandort in Krems unterstützt seit 1989 arbeitssuchende Menschen in den Bereichen Arbeit und Bildung. Das Angebot umfasst darüber hinaus auch Familienberatungen und Unterstützung bei juristischen und medizinischen Fragen.

Putz-Alb (Projektleiterion Beratung) und Geschäftsführer Glaser unterstützen bei der Arbeitssuche.

Putz-Alb (Projektleiterin Beratung) und Geschäftsführer Glaser unterstützen bei der Arbeitssuche.

Angebote für alle Personengruppen

Einen Vorteil der Hebebühne sieht Glaser darin, dass sich die Beratungseinrichtung nicht auf eine Zielgruppe beschränkt, sondern allen Personengruppen offen steht. „Unabhängig davon, ob es sich um Frauen, Jugendliche oder ältere Personen handelt: letztendlich geht es darum, welche Lösungen die jeweilige Person für ihren eigenen Weg braucht. Hier arbeiten wir sehr zielorientiert“, so Glaser.

Je nach Bedürfnis der Person und vereinbartem Ziel stehen vier Beratungsangebote zur Verfügung: Einzelberatung, Bewerbungswerkstätten, Workshops und Beratungsprozesse mit Einzelgesprächen, Gruppen- und Selbstlernphasen.

„Das Ziel ist, den Leuten ihre eigenen Kompetenzen bewusst zu machen. Über Hobbies und Freizeitbeschäftigungen eignet man sich ja auch Kompetenzen an. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, was sie im Laufe ihres Lebens an Fähigkeiten gewinnen. Darum geht es auch in den Workshops – dies bewusst zu machen und dadurch die Person zu stärken und dann die Arbeitssuche zielgerichtet darauf abzustimmen“, erklärt der Geschäftsführer der Hebebühne.

Beratung spart Kosten

Projektleiterin Beratung Ulrike Putz-Alb betont, dass die Beratung nicht nur den Personen selbst hilft, sondern auch nachhaltig Kosten in anderen Bereichen spart. „Die Personen bekommen bei uns rasch Informationen, wo ihnen noch adäquat geholfen werden kann. Um Krankheiten vorzubeugen oder Faktoren, die beim Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt hinderlich sind, rechtzeitig zu erkennen und zu bearbeiten. Diese präventive Tätigkeit kann auch das Abrutschen in die Armut verhindern.“
Stark im Steigen sind laut Putz-Alb mehrfach gesundheitliche Einschränkungen im körperlichen wie auch psychischen Bereich. Besonders oft sind die BeraterInnen auch mit Problemen rund um Alter, Minderqualifizierung und orientierungslose Jugendliche konfrontiert.

Neben dem persönlichen Gespräch bietet die Hebebühne auch die Möglichkeit zur Online-Beratung: Hier können beispielsweise Bewerbungsunterlagen rasch überprüft werden. „Speziell Jugendliche können mittels Chat und Mail einfach erreicht werden“, so Putz-Alb.

Vor den Vorhang: Fundgeschichten aus längst vergangenen Zeiten

Jeden Morgen bricht das „ASINOE“-Team, bestehend aus WissenschafterInnen und archäologischen Fach- und Hilfskräften von seinem Stützpunkt im Dominikanerkloster zur Arbeit auf. Arbeitsplatz sind archäologische Grabungsstätten und Baustellen in den Bezirken Krems, Tulln, St. Pölten und Horn. Sie suchen, dokumentieren und bergen Fundstücke, die in der Restaurierungswerkstatt gereinigt und danach sortiert, grafisch dokumentiert archiviert werden. Auftraggeber sind öffentliche Institutionen oder private Bauherren. Auch das Bundesdenkmalamt ist eingeschaltet.

Maximal ein Jahr lang können die von den ArchäologInnen angelernten Kräfte hier arbeiten, dann müssen sie sich auf dem so genannten „ersten“ Arbeitsmarkt bewähren. Zu ASINOE wurden sie vom Arbeitsmarktservice vermittelt, weil sie auf dem regulären Arbeitsmarkt keinen Job gefunden haben. „Es gibt viele Gründe, dass sich jemand besonders schwer tut, einen Job zu finden. Da ist zum Beispiel die Wiedereinsteigerin mit Migrationshintergrund und schwachen Deutschkenntnissen oder ein ehemaliger Unternehmer, der nach dem Konkurs an Depression erkrankt“, sagt die leitende Sozialarbeiterin Petra Wellemsen. Bei ASINOE finden diese Menschen fachliche Unterstützung und lernen Schritt für Schritt, wieder auf die Beine zu kommen.

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Durchschnittlich 80 KlientInnen pro Jahr werden über ASINOE, die Archäologisch-Soziale Initiative NÖ, betreut. Sie arbeiten an Forschungsprojekten, deren Ergebnisse nicht selten in wissenschaftlichen Arbeiten und Ausstellungen präsentiert werden, wie derzeit zum Beispiel die Sonderausstellung „Gaben an die Götter“ im Diözesanmuseum St. Pölten.

 

1400 Menschen seit 1991 betreut

ASINOE wird vom AMS NÖ und dem Land NÖ gefördert. Insgesamt sind rund 40 Mitarbeiter bei ASINOE beschäftigt. „Das Zusammenspiel von wissenschaftlicher Tätigkeit im Bereich der Kultur- und Denkmalpflege und sozialarbeiterischen Maßnahmen funktioniert seit über 20 Jahren sehr gut. 40 Prozent der KlientInnen schaffen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt“, sagt Geschäftsführerin Dr. Barbara Wewerka.

Seit 1991 sind bei ASINOE über 1400 Arbeitssuchende professionell geschult und aufs Arbeitsleben vorbereitet worden. Ass.-Prof. Dr. Alexandra Leeb-Krenn, von Anbeginn Obfrau des Vereins ASINOE: „Der große Erfolg gibt dem Konzept, Langzeitarbeitslosigkeit mit der Mitwirkung bei archäologischen Grabungen einzudämmen, Recht. Unsere Stärke ist die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse de Arbeitsmarktes gezielt einzugehen, innovative Methoden und kreative Maßnahmen dabei anzuwenden, und besonders die individuelle Betreuung.“

Auch die Wirtschaft profitiert von der Sozialinitiative. Bei einem Kremser Reinigungsunternehmen beispielsweise sind ASINOE-Klienten herzlich willkommen: „Wir sind mit den bisher vermittelten Mitarbeiterinnen höchst zufrieden“, sagt der Firmenchef.

*Wir danken der Autorin und dem Stadtjournal Krems für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.

Bericht zur PersonalentwicklerInnen-Tagung 2013 mit Unterlagen zum Download

Vom 7. bis 8. Oktober 2013 fand zum fünften Mal die österreichweite PersonalentwicklerInnentagung des bdv austria zum Thema „Fähigkeiten sichtbar machen! Kompetenzen erfassen, entwickeln und anerkennen im nationalen und internationalen Kontext“ statt. Es nahmen über 90 SozialarbeiterInnen und PersonalentwicklerInnen aus Sozialen Unternehmen aus ganz Österreich an der Fachtagung in St. Pölten teil. Damit war die Veranstaltung komplett ausgebucht.

Die Organisation vor Ort erfolgte durch den Niederösterreichischen Dachverband für Bildung, Beratung und Beschäftigung (NÖB), die inhaltliche Gestaltung durch das Netzwerk der Steirischen Beschäftigungsbetriebe (bbs).

In drei Vorträgen (Udo Bachmayer von der Koordinationsstelle für den NQR, Friederike Weber von prospect, Gerd Kronheim vom Netzwerk der Steirischen Beschäftigungsbetriebe) wurde das Thema Kompetenzerfassung aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Anschließend konnten die TeilnehmerInnen in sechs Workshops unterschiedliche Methoden und Systeme der Kompetenzerfassung kennenlernen und vertiefen. Während einer Podiumsdiskussion gab es einen lebhaften Austausch zwischen VertreterInnen der Privatwirtschaft einerseits und VertreterInnen der Sozialen Unternehmen andererseits.

Insgesamt war die Veranstaltung ein großer Erfolg und wir freuen uns schon auf die Tagung im nächsten Jahr! Wir möchten uns auf diesem Weg auch bei den vielen TeilnehmerInnen bedanken, die Feedbackbögen ausgefüllt haben und uns so helfen, die PE-Tagung in Zukunft weiter zu entwickeln.

Unterlagen

Fotogalerie

PE-Tagung 2013: Fähigkeiten sichtbar machen!

Kompetenzen erfassen, entwickeln und anerkennen

Im nationalen und europäischen Kontext

Am 7. und 8. Oktober 2013 lädt bdv austria zur fünften Tagung der PersonalentwicklerInnen nach St. Pölten. Die Tagung wird in diesem Jahr durch den bdv austria, den Niederösterreichischen Dachverband für Bildung-Beratung-Beschäftigung (NÖB) sowie das Netzwerk der Beschäftigungsbetriebe Steiermark (BBS) gemeinsam organisiert.

Wir haben ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und freuen uns auf Ihre Teilnahme. Für die Anmeldung füllen Sie bitte das Formular weiter unten aus. Wir schicken Ihnen anschließend eine Rechnung.

7. Oktober 2013

  • 10.00 Eröffnung
  • 10.15 Über Ländergrenzen hinaus: Fähigkeiten sichtbar machen! (Udo Bachmayer, NKS – Koordinierungsstelle für den NQR in Österreich)
  • 11.15 Einführung und Überblick in die Kompetenzerfassung (Friederike Weber, prospect)
  • 12.00 Mittagessen
  • 13.00 Workshops (siehe unten)
  • 16.15 Diskussion mit VertreterInnen aus der Wirtschaft
  • 17.15 Abendbuffet

8. Oktober 2013

  • 09.00 Begrüßung / Workshops (siehe unten)
  • 12.00 Blitzlichter
  • 12.30 Vorstellung des steirischen Modells der Wirkungsfaktoren (Gerd Kronheim, Obmann des Steirischen Netzwerks der Beschäftigungsbetriebe)
  • 13.00 Mittagessen

Folgende Workshops stehen an beiden Tagen der PE-Tagung zur Wahl:

  1. KOM KOM – Kompetenzerweiterung durch Kompetenzerfassung (Marion Bock)
  2. Kompetenzerfassung bei Job-TransFair GmbH (gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung)
  3. Kompetenzerfassung eines privatwirtschaftlichen Betriebes
  4. Europäischer Qualifikationsrahmen – nationaler Qualifikationsrahmen (Udo Bachmayer)
  5. Teilqualifikation und Praxischeck (Trude Hausegger)
  6. Über den Tellerrand: Kompetenzanerkennung an der VHS Linz (Elke Schildberger)

Moderation: Elke Edlinger

Organisatorisches

Ort: Bildungshaus St. Hippolyt, Eybnerstraße 5, 3100 St. Pölten (5 Gehminuten vom Bahnhof entfernt)

Teilnahmebeitrag: 140 € für beide Tage, 100 € für den ersten Tag (im Preis enthalten sind die Mittagessen und das Abendbuffet, Getränke sind selbst zu bezahlen). Anmeldeschluss ist der 30. September 2013.

Übernachtung: im Bildungshaus sind einige Zimmer für TeilnehmerInnen der PE-Tagung vorreserviert, Anfragen bitte an mm.hiphaus@kirche.at oder 02742 / 352 104. Bei der Suche nach weiteren Übernachtungsmöglichkeiten unterstützt Sie die Tourismusinformation St. Pölten unter 02742 / 353 354.

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