Was brauchen langzeitarbeitslose Menschen?

Das war das Thema beim Treffen von arbeit plus mit Wirtschaftsminister Martin Kocher. Es ging um notwendige Rahmenbedingungen für gelingende Integration, um Qualifizierung und Digitalisierung als Querschnittsmaterie in den Sozialen Unternehmen genauso wie um das Thema der fehlenden Kinderbetreuung am Land.


Wir bei arbeit plus, dem Netzwerk von 200 Sozialen Unternehmen in Österreich, unterstützen diese Menschen mit Beratung, Beschäftigung und Qualifizierung beim beruflichen (Wieder-)Einstieg. Wir zeigen Lösungen für die Arbeitsmarktpolitik und Unternehmen auf, damit langzeitarbeitslose Menschen (wieder) arbeiten und nachhaltig ins Erwerbsarbeitsleben einsteigen können. Um diese Lösungen flächendeckend umzusetzen, braucht es einen Aktionsplan, der Hindernisse wie fehlende Betreuung und Begleitung endlich ressortübergreifend in Angriff nimmt,” Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus, Soziale Unternehmen Österreich.

Denn trotz positiver Zahlen am Arbeitsmarkt ist immer noch fast ein Drittel aller Arbeitslosen langzeitbeschäftigungslos (Stand Mai 2023). Im Vergleich dazu betrug im Dezember 2008 der Anteil der langzeitarbeitslosen Menschen an allen Arbeitslosen nur 12,6%. Anstatt sich auf den allgemeinen, geringen Arbeitslosenzahlen auszuruhen, sind die Politiker:innen gefordert, sich den Ursachen des immer noch zu hohen Anteils von langzeitbeschäftigungslosen Menschen an allen Arbeitslosen zu widmen, die nicht von der Konjunktur mitgenommen werden.

Nur weil weniger Menschen als in Zeiten der Pandemie arbeitslos sind, dürfen die Mittel der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht gekürzt werden. Denn diejenigen, die jetzt (immer) noch keinen Job finden, brauchen mehr Unterstützung und Begleitung. Angesichts der veränderten Zielgruppe ist es wichtig, die Gründe für Langzeitbeschäftigungslosigkeit zu verstehen und frühzeitig zu verhindern.

Im Sinne der aktuellen gesellschaftlichen und sozialpolitischen Herausforderungen am Arbeitsmarkt vertritt und stärkt arbeit plus die Position der Sozialen Unternehmen in Österreich und Europa und zeigt inklusive und ökologische Wege von Arbeit und Wirtschaft auf. Unser gemeinsames Interesse ist es, die Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt zu verbessern, um möglichst viele Menschen mitzunehmen.

Bildbeschreibung: arbeit plus Delegation bei HBM Martin Kocher (von rechts nach links): Melanie Spangler, stv. Vorsitzende arbeit plus, Manuela Vollmann Vorsitzende arbeit plus, BM Martin Kocher, Sabine Rehbichler, GF arbeit plus, Josef Pürmayr Vorstand arbeit plus, Christine Newald, Medienarbeit arbeit plus.