Vor den Vorhang: Sozial Aktiv gestaltet Gütesiegel-Trophäe

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Ernst Tüchler und Erika Königseder mit dem siegreichen Entwurf der Gütesiegel-Trophäe

„Bei uns haben sich alle sehr gefreut, als wir erfahren haben, dass wir Erster sind“, sagt Erika Königseder vom Verein Sozial Aktiv in Gmünd. „Erster“ wurde der Sozialökonomische Betrieb, wie berichtet, beim Wettbewerb zur Gestaltung der Gütesiegel-Trophäe, die Anfang Dezember den neu zertifizierten Betrieben zusätzlich zur Urkunde überreicht wird. „Unsere Metallwerkstatt ist sehr kreativ, da habe ich mir gleich gedacht, das könnte passen“, streut Königseder dem Werkstattleiter und Trophäengestalter Ernst Tüchler Rosen.

“Sozial Aktiv” befindet sich im Industriegebiet von Gmünd. Mit insgesamt 22 Arbeitsplätzen bietet das Soziale Unternehmen den dort befristet beschäftigten Frauen und Männern die Chance auf einen (Wieder-)Einstieg ins Erwerbsleben. Dazu kommen drei Lehrlinge in der Metallwerkstatt und vier Plätze in der Schulungsmaßnahme im Rahmen des Projekts FAIRnetzt. Die Qualifizierung in der Metallwerkstatt und Tischlerei ist dabei ein wichtiger Baustein, um den Schritt in den regulären Arbeitsmarkt zu schaffen. Dazu bietet Sozial Aktiv im Großraum Gmünd auch Leistungen im Bereich von Grünraumpflege und Bau- und Sanierungsarbeiten an.

Teilnehmer 1Das vom bdv austria entwickelte Gütesiegel für Soziale Unternehmen steht für die Einhaltung sozialer, organisatorischer und wirtschaftlicher Qualitätsstandards in Sozialen Unternehmen, die sich die berufliche Integration von langzeitbeschäftigungslosen Menschen zum Ziel gesetzt haben.

Neues Jahr mit neuen Herausforderungen

„Das kommende Jahr wird für Sozial Aktiv eine enorme Herausforderung“, sagt Königseder: „Aufgrund von neuen Vorgaben des Arbeitsmarktservice können wir ab 2015 die Transitmitarbeiterinnen und Transitmitarbeiter nur noch ein halbes Jahr, statt wie bisher maximal ein Jahr beschäftigen.“ Bei Sozial Aktiv ist diese neue Regel gleich doppelt herausfordernd. Denn: „Mir kommt vor, die Menschen, die wir einstellen, werden immer ärmer und sind oft hoch verschuldet. Eine Begleitung in den Privatkonkurs wird zeitlich kaum mehr möglich sein. Und sie kämpfen auch sonst mit vielen Problemen. Da ist es äußerst schwierig, gemeinsam mit ihnen nach schon einem halben Jahr einen langfristigen Job zu finden“, so Königseder. Dazu kommt: „Viele unserer Maschinen in den Werkstätten sind kompliziert zu bedienen, und die Einschulungen dauern dementsprechend lang. Kaum sind sie angelernt, ist das halbe Jahr auch schon zu Ende.“