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Vor den Vorhang: Ein Job für Yasemin

Yasemin freut sich sehr über die berufliche Chance.
Yasemin freut sich sehr über die berufliche Chance.

„Ich kann mich noch genau erinnern, wie Yasemin im Sommer 2013 zu uns kam. Sie war damals so schüchtern, dass sie kaum wagte, vom Boden aufzublicken“, sagt Michaela Gadermayr, die Leiterin der Halleiner Arbeitsinitiative (HAI). Im Second-Hand Geschäft „fair-kauf“ lernte das Mädchen mit türkischen Wurzeln nach und nach, auf die Menschen zuzugehen und die Kundinnen und Kunden selbstbewusst und kompetent zu beraten. Sie erlernte das Kassasystem des Second Hand-Ladens und entwickelte ein Gespür für Preisgestaltung und Dekoration. „Es ist immer wieder schön mitzuerleben, wie Menschen aufblühen, wenn sie die Chance erhalten, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten. Einige wachsen sogar über sich hinaus“, so die zuständige Personalentwicklerin Michaela Fuchs.

Für Yasemin wurden Schnuppertage in der Textilreinigung Wacht in Salzburg schließlich zur beruflichen Weichenstellung: Seit über einem Jahr absolviert die junge Frau dort nun eine Lehre. Die erste Klasse der Berufsschule hat sie mit „gutem Erfolg“ gemeistert.

Paradies für SchnäppchenjägerInnen

„Ob eine unzureichende Förderung und Ausbildung, gesundheitliche Probleme, oder einfach ein fortgeschrittenes Alter: Es gibt viele Gründe, warum es Menschen am Arbeitsmarkt schwer haben“, weiß HAI-Geschäftsführerin Michaela Gadermayr. In der Halleiner Arbeitsmarktinitiative erhalten sie die Chance, mit fachlicher und sozialpädagogischer Begleitung den (Wieder-)Einstieg ins Erwerbsleben zu schaffen. Die vielen Kundinnen und Kunden des Second Hand-Geschäftes wiederum profitieren vom großen Sortiment an Möbeln, Hausrat, Sportgeräten, Kleidung und Kunstgegenständen.

Bilanz 2014: Sprungbrett in den Arbeitsmarkt

Insgesamt 24 – auf ein Jahr befristete – Arbeitsplätze stehen im sozialen Unternehmen HAI zur Verfügung. Im Jahr 2014 waren 58 sogenannte „TransitmitarbeiterInnen“, davon 41 Männer und 17 Frauen, beschäftigt. Zwei Drittel von ihnen (65 Prozent) fanden danach eine Stelle bei einem Unternehmen in der Region. Gadermayr: „Die Arbeitsmarktsituation in Salzburg ist sehr angespannt, der Druck ist groß. Dass so viele Menschen nach ihrem Einsatz bei uns einen dauerhaften Job gefunden haben, freut mich sehr.“