Vor den Vorhang: Die Beratung der “Hebebühne” in Tulln wirkt

Diese Beratung wirkt: Rund 1.200 Personen suchen pro Jahr das Beratungs- und Betreuungsangebot des Vereins Hebebühne auf. Mehr als die Hälfte davon schafft durch die professionelle Unterstützung den Schritt zurück auf den Arbeitsmarkt. „In der momentanen Lage ist das eine sehr gute Zahl, da unsere Leistungen eher von Gruppen angenommen werden, die auf dem Arbeitsmarkt weniger Chancen haben“, betont Hebebühne-Geschäftsführer Michael Glaser.

Der Verein Hebebühne mit Beratungsstandorten in Tulln und Purkersdorf und einem Schulungsstandort in Krems unterstützt seit 1989 arbeitssuchende Menschen in den Bereichen Arbeit und Bildung. Das Angebot umfasst darüber hinaus auch Familienberatungen und Unterstützung bei juristischen und medizinischen Fragen.

Putz-Alb (Projektleiterion Beratung) und Geschäftsführer Glaser unterstützen bei der Arbeitssuche.
Putz-Alb (Projektleiterin Beratung) und Geschäftsführer Glaser unterstützen bei der Arbeitssuche.

Angebote für alle Personengruppen

Einen Vorteil der Hebebühne sieht Glaser darin, dass sich die Beratungseinrichtung nicht auf eine Zielgruppe beschränkt, sondern allen Personengruppen offen steht. „Unabhängig davon, ob es sich um Frauen, Jugendliche oder ältere Personen handelt: letztendlich geht es darum, welche Lösungen die jeweilige Person für ihren eigenen Weg braucht. Hier arbeiten wir sehr zielorientiert“, so Glaser.

Je nach Bedürfnis der Person und vereinbartem Ziel stehen vier Beratungsangebote zur Verfügung: Einzelberatung, Bewerbungswerkstätten, Workshops und Beratungsprozesse mit Einzelgesprächen, Gruppen- und Selbstlernphasen.

„Das Ziel ist, den Leuten ihre eigenen Kompetenzen bewusst zu machen. Über Hobbies und Freizeitbeschäftigungen eignet man sich ja auch Kompetenzen an. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, was sie im Laufe ihres Lebens an Fähigkeiten gewinnen. Darum geht es auch in den Workshops – dies bewusst zu machen und dadurch die Person zu stärken und dann die Arbeitssuche zielgerichtet darauf abzustimmen“, erklärt der Geschäftsführer der Hebebühne.

Beratung spart Kosten

Projektleiterin Beratung Ulrike Putz-Alb betont, dass die Beratung nicht nur den Personen selbst hilft, sondern auch nachhaltig Kosten in anderen Bereichen spart. „Die Personen bekommen bei uns rasch Informationen, wo ihnen noch adäquat geholfen werden kann. Um Krankheiten vorzubeugen oder Faktoren, die beim Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt hinderlich sind, rechtzeitig zu erkennen und zu bearbeiten. Diese präventive Tätigkeit kann auch das Abrutschen in die Armut verhindern.“
Stark im Steigen sind laut Putz-Alb mehrfach gesundheitliche Einschränkungen im körperlichen wie auch psychischen Bereich. Besonders oft sind die BeraterInnen auch mit Problemen rund um Alter, Minderqualifizierung und orientierungslose Jugendliche konfrontiert.

Neben dem persönlichen Gespräch bietet die Hebebühne auch die Möglichkeit zur Online-Beratung: Hier können beispielsweise Bewerbungsunterlagen rasch überprüft werden. „Speziell Jugendliche können mittels Chat und Mail einfach erreicht werden“, so Putz-Alb.