In einem Pressegespräch kritisierte bdv austria-Geschäftsführerin Judith Pühringer kürzlich unter anderem den Sparkurs beim AMS. Vor allem in Oberösterreich droht nun eine drastische Kürzung: Hier sind rund 200 befristete Transitarbeitsplätze in Sozialen Unternehmen bedroht, die langzeitbeschäftigungslosen Menschen den Weg zurück ins Erwerbsleben ebnen sollen. Auch bei individuellen Beratungs- und Betreuungsangeboten sowie im Qualifizierungsbereich drohen dort gravierende Einsparungen. Insgesamt muss das Arbeitsmarktservice 2015 im Vergleich zu heuer 21 Millionen Euro einsparen. Aufgrund von Zweckbindungen, zum Beispiel für ältere Menschen, ergibt sich für viele Landesgeschäftsstellen des AMS ein enormer Einsparungsbedarf. Pühringer: „Angesichts weiter steigender Arbeitslosenzahlen ist der Sparstift beim AMS-Budget die falsche Reaktion.“
Bessere Rahmenbedingungen für Soziale Unternehmen
Darüberhinaus plädiert die Arbeitsmarktexpertin aber auch für günstigere Rahmenbedingungen für Soziale Unternehmen, damit diese besser unternehmerisch agieren können. Europaweit gelten Soziale Unternehmen derzeit als “Zukunftshoffnung”, da sie etwa zur Senkung der starken Jugendarbeitslosigkeit beitragen können.
In Österreich würden Soziale Unternehmen zwar vergleichsweise stark von der Öffentlichen Hand gefördert, dafür aber auch in ein zu starres Regelkorsett gepresst, so Pühringer: “Soziale Unternehmen bergen die Chance in sich, zusätzliche Arbeitsplätze für jene zu schaffen, die am schwersten Arbeit bekommen. Mit den engen Vorschriften vergibt unser Land derzeit diese Chance.” So wünscht sich die bdv austria-Geschäftsführerin etwa die Möglichkeit für Soziale Unternehmen, zusätzliche, nicht geförderte ArbeitnehmerInnen anstellen zu können, sofern das aus unternehmerischer Sicht erforderlich sei sowie mehr Flexibilität für die einzelnen Unternehmen, was die Befristung der arbeitsmarktfernen TransitmitarbeiterInnen betrifft.
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