Auch das ist Arbeit - Seite 4

Für 2024 drohen Kürzungen des AMS-Budgets. arbeit plus – das Netzwerk Sozialer Unternehmen Österreich fürchtet um stabile Strukturen für eine aktive Arbeitsmarktpolitik.

„Insgesamt braucht es im Moment nicht mehr Druck. Ganz im Gegenteil: Die rund 74.000 Menschen, die jetzt langzeitarbeitslos sind, brauchen bessere Angebote und flexiblere Betreuung für nachhaltige Vermittlungserfolge,“ ist Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus, dem Netzwerk Sozialer Unternehmen, überzeugt. „Statt Sanktionen haben sich stufenweise Eintrittsmöglichkeiten und Qualifizierung am Arbeitsplatz bewährt.“

Für eine erfolgreiche Aufnahme von Erwerbsarbeit braucht es gute Rahmenbedingungen wie finanzielle Absicherung, multiprofessionelle Begleitung – oder einfach Kinderbetreuung. Kürzungen im Ausmaß von kolportierten 200 Mio. Euro würden bedeuten, dass es künftig deutlich weniger Unterstützung für genau diese arbeitssuchenden Menschen gibt. Die aktuellen Angebote reichen von Frauenförderung über Beratung und Arbeitstraining bis hin zu befristet geförderter Beschäftigung oder der Unterstützung im neuen Job.

„Planungsunsicherheit und Förderkürzungen führen zu Stress im System. Weitere Kürzungen gefährden das Bestehen Sozialer Unternehmen. Dabei haben Soziale Unternehmen das Wissen und die Strukturen, um Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das muss gerade in Zeiten von Fach und Arbeitskräftemangel Gebot der Stunde sein“, so Rehbichler weiter.

Strukturen zu erhalten ist jedenfalls günstiger, als sie danach wieder aufzubauen. Deshalb fordert arbeit plus einen Aktionsplan zur systematischen Reduktion von Langzeitarbeitslosigkeit und eine ausreichende und auf drei Jahre gesicherte Finanzierung von Sozialen Unternehmen.