Nachlese: Innovation Lab Workshop – Die SDGs in der Praxis Sozialer Unternehmen

Die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 vereinbarten Ziele für nachhaltige Entwicklung – Sustainable Development Goals (SDGs) – begleiten die Sozialen Unternehmen in ihrer täglichen Arbeit bereits seit Langem: Gleichstellung, Nachhaltigkeit und vor allem gute Arbeit für Alle sind als Ziele in ihre DNA eingeschrieben. arbeit plus hat das Thema in diesem Jahr in seiner Netzwerkarbeit verstärkt aufgegriffen und organisierte im April 2020 ein erstes Innovation Lab dazu, das den Anstoß zur Weiterarbeit gab. Zwischenzeitlich wurde arbeit plus Mitglied bei SDG Watch Austria, einem unabhängigen Netzwerk gemeinnütziger Organisationen die sich gemeinsam für die ambitionierte Umsetzung der SDGs in Österreich einsetzen. 

Ausgehend vom Innovation Lab im April entstand der Wunsch, sich im Rahmen eines Workshops gemeinsam eingehender mit den SDGs und deren Bedeutung für die tägliche Arbeit zu beschäftigen: Was tun wir bereits im Rahmen der SDGs? Welche Strategien gibt es, um Arbeitsschwerpunkte besser an den SDGs zu orientieren? Wie können wir das besser nach innen und nach außen kommunizieren? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Workshops, den Sigrid Koloo (Forum Tomorrow) und Caroline Krecké (Ökobüro) gemeinsam für interessierte Mitglieder von arbeit plus am 23. Oktober gestalteten. Die rund zehn Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Organisationen und sechs Bundesländern hatten einen Vormittag lang die Gelegenheit, sich mit Kolleg*innen auszutauschen und gemeinsam Kommunikations- und Organisationsstrategien in Hinblick auf ausgewählte SDGs zu überlegen. 

Ziel des Workshops war es – neben Wissensvermittlung und Austausch – „ins Tun zu kommen“ und konkrete Schritte hin zur gezielteren Umsetzung und Kommunikation der SDGs in der eigenen Organisation zu setzen. Wir hoffen, auch in Zukunft weitere Impulse dazu setzen zu können und bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen für ihr Interesse und bei den Vortragenden für den großartig organisierten und spannenden Workshop!

In Kooperation mit dem:

Die arbeit plus #digitour

  • Lerne digitale Angebote, die dich bei der Job- oder Lehrstellensuche unterstützen und dir den Alltag erleichtern, kennen
  • Triff den humanoiden Roboter Pepper 
  • Lerne neue digitale Berufe kennen
  • Lass dich von unseren Trainer*innen durch den digitalen Dschungel der Jobsuche im Internet begleiten
  • Erfahre mehr über die Angebote Sozialer Unternehmen

Besuche uns bei den Stationen der #digitour oder unter www.diginclusion.at

Gruppen aus Sozialen Unternehmen, AMS-Kursen, BBEs, etc. sind herzlich eingeladen, den #digitour-Hänger zu besuchen. Aufgrund der Covid-19-bedingten Einschränkungen ersuchen wir dringend um Voranmeldung unter martina.koenighofer@arbeitplus.at.

Die Tour-Stopps in Wien:

Mo, 14. September, 10:00 – 16:30 – Rathausplatz, im Rahmen der Jobmesse von arbeit plus Wien, 1010 Wien

Di, 15. September 2020, 10:00 – 16:00, Wasserwelt, 1150 Wien

Fr, 18. September 2020, 14:00 – 19:00, im Rahmen der waff Infomesse „Weiterkommen im Beruf“, Viktor Adler Markt, 1100 Wien 

Di, 22. September 2020, 10:00 – 16:00 Meidlinger Platzl, 1120 Wien

Mi. 23. September 2020, 10:00 – 16:00, Carla Nord, Steinheilgasse 3, 1210 Wien

Fr, 25. September 2020, 10:00 – 16:00, Karmelitermarkt, 1020 Wien

Ein Projekt von:       

Logo von arbeit plus

                                             

Finanziert durch den Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 der AK Wien: 

Logo der Arbeiterkammer Wien

Urlaub plus

Jugendgästehaus Ulrichsberg

Die Ferien stehen vor der Tür und längst schon sind es nicht mehr die Kreuzfahrt auf dem Traumschiff, Flugreisen in möglichst entfernte Winkel der Erde oder unzählige Stunden im Stau in brütend heißen Autos, die die Herzen der Erholungssuchenden höher schlagen lassen. Im Trend liegt vielmehr nachhaltiger Tourismus, der sozial, ökologisch und wirtschaftlich langfristig tragbar ist und der Erholung und Inspiration für die Reisenden mit positiven Impulsen für die „Bereisten“ vereint.

Im UN Internationalen Jahr für nachhaltigen Tourismus 2017 wurden folgende 5 Schlüsselbereiche festgelegt, die Tourismus zum Katalysator positiver Veränderungen machen können: 1. umfassendes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, 2. soziale Einbeziehung, Beschäftigung und Armutsminderung, 3. Ressourceneffizienz, Umweltschutz und Klimawandel, 4. kulturelle Werte, Vielfalt und kulturelles Erbe, 5. gegenseitiges Verständnis, Frieden und Sicherheit.

Diese Schwerpunktsetzungen klingen „verdächtig“ nach jenen Werten, denen sich auch die Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus verpflichtet fühlen. Soziale Unternehmen unterstützen Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind, durch Beschäftigung, Beratung und Qualifizierung bei ihrem (Wieder-) Einstieg ins Erwerbsleben. Und tatsächlich gibt es auch zahlreiche Projekte Sozialer Unternehmen in Österreich, die ihren Beitrag zur Umsetzung eines sozial verträglichen Ferienprogrammes leisten können!

Wir haben einige Beispiele Sozialer Unternehmen (zum Großteil Mitglieder von arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich, aber nicht ausschließlich) herausgepickt und freuen uns, hier unseren kleinen Guide für „Urlaub plus mehr“ aufzulisten!

Wir starten heute mit Wien, dem Burgenland, Nieder- und Oberösterreich, weitere Tipps und Ergänzungen gerne an martina.koenighofer@arbeitplus.at und/oder als Comments in den Sozialen Medien!

WIEN

Die Bundeshauptstadt hat einiges zu bieten, will man als Reisende*r die beiden Fliegen „Erholung“ und „etwas Sinnvolles tun“ mit einer Klappe schlagen: Reist man mit dem Zug an, bietet sich gleich am Hauptbahnhof die Gelegenheit, im Sozialökonomischen Betrieb Radstation City-, E-Bikes, E-Scooter oder auch Kinderräder stunden-, tage- oder wochenweise auszuleihen. Mit im Paket der ökologischen Stadterkundung sind Radkarten mit deren Hilfe auch die idyllische Route durchs Arsenal und den grünen Prater zum Catamaran an der Donau herausgefunden werden kann. Dort angekommen, kann man sich den Bauch beim Mittagstisch der Caterei mit leckeren Speisen vollschlagen. Die Köch*innen und Servicekräfte, die international inspirierte Gerichte als Mittagsmenüs zaubern, sind arbeitsmarktferne und/oder mit psychischen Problemen belastete Menschen, die im Projekt die Möglichkeit haben, durch Qualifikation und psychosoziale Unterstützung neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Gut gestärkt geht’s mit dem Rad weiter auf die Donauinsel. Dort kann man nicht nur Abkühlung im Wasser finden, sondern im nördlichsten Teil der Insel auch die genüsslich weidenden Krainer Steinschafe beobachten. Die Schafe sind Teil eines EU Projektes, im Rahmen dessen von WUK bio.pflanzen Gebiete im Marchfeld und nun auch auf der Donauinsel beweidet und bewirtschaftet werden. Wie so viele der Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus vereint auch dieses Projekt Aspekte ökologischer Nachhaltigkeit mit fairen Chancen am Arbeitsmarkt.

Nach so viel flauschigem, beschaulichen #sheepcontent geht’s zurück ins Zentrum der Großstadt. Hier bieten etwa Shades Tours oder Supertramps geführte Stadtrundgänge an, die Einblicke in die Lebenswelten Geflüchteter oder Obdachloser bieten – geführt von den Expert*innen ihrer Lebenssituationen selbst und dadurch ausgesprochen facettenreich, spannend und authentisch!

Gestärkt wird sich nach dem Sightseeing der besonderen Art am besten im legendären Inigo. Das Lokal ist in den mehr als 25 Jahren seines Bestehens zu einer nicht mehr wegzudenkenden Wiener Gastro-Institution gewachsen, das durch zentrale Lage und raffinierte Speisen punktet. Nicht weniger raffiniert und zentral kann man sich im Michl’s oder dem Top-Lokal verköstigen. Alle drei Gastro-Betriebe sind Soziale Unternehmen und unterstützen nicht nur ihre Mitarbeiter*innen bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt, sondern verfügen auch über durchwegs innovative weitere Unternehmens-Assets und Tätigkeitsbereiche, wie etwa Lieferservice per Fahrrad oder Catering. Sie betreiben außerdem Supermärkte, Kantinen, Cafés in Pensionist*innenwohnheimen oder dienen als kulturelle Veranstaltungs- und Seminarräume – mehr Infos hierzu finden sich auf den jeweiligen verlinkten Websites!

Gastronomie vom Feinsten bietet auch die Kant_ine Vier Zehn in der Wiener Vorstadt. Ein Besuch des sozial-ökonomischen Beschäftigungsprojektes bietet sich vor allem auch aufgrund des internationalen Kulturangebotes an, das die Sargfabrik, in dem sich die Kant_ine Vier Zehn befindet, zu einem so besonderen Ort werden lässt. Somit ist auch schon für die Abendgestaltung des sozial-verträglichen Wien-Trips gesorgt!  Wer am Weg zur Sargfabrik noch vor 16:30 dran ist, kann einen kurzen Abstecher in die Werkstatt und den Showroom von trashdesign einplanen.

Ihr seht schon – Wien hat wirklich eine reiche Fülle an tollen Sozialen Unternehmen zu bieten! Und da sprechen wir jetzt mal nur vom „touristischen“ Bereich! Eine Übersicht aller Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus, inklusive nicht minder toller Beratungseinrichtungen und Qualifizierungsmaßnahmen findet sich > hier.

Wer in Wien übernachtet, kann dies im Öko-Boutiquehotel Stadthalle und in Magdas Hotel in von gabarage upcycling design und aus den sogenannten carlas ausgestatteten Hotelzimmern tun. In den upgecycleten Betten und beflügelt vom dicht gefüllten „Sozialer Mehrwert-Tag“ läßt es sich wunderbar von einer besseren Welt träumen!

Gut ausgeschlafen geht es dann am nächsten Tag zum Souvenir-Shoppen: Im Concept-Store Schön & Gut im Vierten findet man eine breite Palette an fair produzierten und ökologisch hochwertigen Produkten Sozialer Unternehmen: vom Wiener Bezirkshonig bis hin zum Wiener Turnsackerl gib es hier passende Erinnerungsstücke an den Wien-Trip zu erstehen. Auch in der Galerie des Arbeitsintegrations- und Kunstprojektes für Menschen mit Behinderung unik.at im achten Bezirk wird man als Erinnerungsstücksucher*in leicht fündig und kann sich auch gleich mit einem hippen Rote Rübe-Orange-Kokos-Drink aus der Mentorix Saftbar stärken! Auch im markt_platz shop am Yppenplatz finden sich zahlreiche Produkte aus Initiativen wie dem ArbeitsRaum, einem Gemeinschaftsprojekt der Caritas Wien und Volkshilfe Wien.

Neben einem Koffer voll bepackt mit Andenken an den „Kurzurlaub plus“ in Wien bleibt hoffentlich auch die Erfahrungs-Bereicherung aus den Begegnungen mit den Mitarbeiter*innen Sozialer Unternehmen, die in ihren Jobs eine wertschätzende und unterstützende Begleitung zurück am Weg in den Arbeitsmarkt erfahren.

NIEDERÖSTERREICH

Wer seinen Balkon mit besonderen Gemüsen, wie etwa Luffa-Gurken, Ledermelonen, oder aber auch mit den good old Klassikern wie Fleischparadeisern und Basilikum bepflanzen möchte, dem sei ein Kurztrip zum ab Hof Verkauf bei WUK bio.pflanzen in Gänserndorf ans Herz gelegt. Die Soziale Landwirtschaft hat all das und mehr im Sortiment. Die Pflänzchen sprießen dort unter der Obhut ehemals Langzeitbeschäftigungsloser im Alter von 24 – 60 Jahren, die als Transitarbeitskräfte den grünen Daumen hoch halten. Sie werden dort fachlich weitergebildet und sozialarbeiterisch begleitet.

So richtig Urlaub machen kann man im Herzen der Buckligen Welt im Upcycling Hotel Binder. Das ehemalige Kurhotel im Ortszentrum von Mönichkirchen wird vom Verein Grüner Kreis betrieben, der sich für die Rehabilitation und Integration suchtkranker Menschen einsetzt. In vom Sozialen Unternehmen gabarage gestalteten und Filmklassikern nachempfundenen Themenzimmern kann man sich stark wie Pippi Langstrumpf fühlen oder in die fabelhafte Welt der Amélie eintauchen. Auch für wildromantische Geierwallys ist das richtige Ambiente dabei! Die weitläufigen Wiesen und Wälder der Umgebung sind ideal geeignet für Spaziergänge, Wanderungen und sonstige Outdoor-Aktivitäten. Relaxt wird dann im Wellnessbereich mit Sauna, Sole-Dampfkammer, nur um sich danach kulinarisch vom hausinternen Cateringteam verwöhnen zu lassen!

Auf der Rückreise, oder einfach so, als kleiner Trip zwischendurch, empfiehlt sich ein Besuch beim Frauenbeschäftigungsprojekt NESIB in Neunkirchen. Dort kann man nicht nur wirklich stylishe Notizbücherl oder Tote Bags aus upgecycleten Dirndln erstehen, sondern sich sogar ein maßgeschneidertes Schwarzataler Dirndl fertigen lassen! Das Projekt beschäftigt arbeitsmarktferne Frauen, deren Berufschancen und Lebensqualität durch entsprechendes Training, Qualifizierung und geregelte Berufstätigkeit, Betreuung & Beratung und eine materielle Existenzsicherung verbessert werden. Eine win-win-win Situation also für euch und die Mitarbeiter*innen des Sozialen Unternehmens: hippe Vintage Trachtenmode und ein spannender Trip ins südliche Niederösterreich für euch, in einer eleganten Kombination mit fairen Jobs & Empowerment für die Mitarbeiter*innen im Industrieviertel! Nach dem Anprobieren empfiehlt sich eine Erfrischung im von der NEBA Produktionsschule Industrieviertel Süd betriebenen Espresso & Saftladen! Südliches Flair samt Urlaubsfeeling entsteht im italienisch angehauchten Stehcafé, in dem Jugendliche ein arbeitsmarktnahes Training entsprechend ihrer Qualifikationen und Bedürfnisse absolvieren und leckere Tramezzinis, perfekte Latte Macchiatos und coole Shakes servieren.

In einem anderen Teil Niederösterreichs, nämlich in Amstetten, schläft die kulinarische Konkurrenz auch nicht!  Im unida café kann man hervorragende hausgemachte Mehlspeisen schlemmen und sich Klassiker aus dem Eissortiment, wie „Heiße Liebe“ und „Bananensplit“, auf der Zunge zergehen lassen!

BURGENLAND

Für Windsurfer*innen, Birdwatcher*innen und Naherholungs-suchende Wiener*innen ist der Neusiedlersee schon längst eine nicht mehr wegzudenkende Sommerdestination. Und auch hier, direkt am österreichisch-ungarischen Binnensee, lässt sich ein Ausflug wunderbar mit den Vorzügen Sozialer Unternehmen verknüpfen!

Bei den Koryphäen, einem sozialökonomischen Betrieb in Neusiedl am See, werden nämlich traditionelle burgenländische Blaudrucke zu hippen, zeitgemäßen Gym Bags, Tagesdecken und reisetauglichen Nackenhörnchen vernäht. Die Kunst des Blaudruckes wurde sogar in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen! Die Koryphäen sind u.a. auch beim „Earth Market“ (20.7., 17.8.) in Parndorf und beim Bauernmarkt im Weiden am See (18.8.) mit dabei. Einem Shopping-Erlebnis der anderen Art, abseits von Outlet-Kommerz steht also nichts mehr im Wege!

OBERÖSTERREICH

Angesichts des Wahnsinns-Freizeitangebotes, das das Mühlviertel zu bieten hat, erscheint ein Aufenthalt im Jugendgästehaus Ulrichsberg schon eher für eine ganze Ferienwoche, als für einen Day-Trip geeignet. Die Herberge ist Teil des Projektes ALOM Böhmerwaldwerkstatt und unterstützt Menschen beim Jobeinstieg. Mit 34 Betten, vom Einzelzimmer bis hin zum Matratzenlager, lässt es sich dort wirklich hervorragen ökologisch und sozial verträglich urlauben!

Donaublick, vielfach ausgezeichnete Hotellerie und ein reiches Kulturangebot zeichnen das Hotel Wesenufer Hotel & Seminarkultur in Waldkirchen am Wesen im Innviertel aus. Das Hotel, eingebettet in die malerische Landschaft nahe der Schlögener Donauschlinge, ist ein Angebot von pro mente Oberösterreich und arbeitet mit und für psychosozial beeinträchtigte Menschen, die in Form unterschiedlicher Arbeitsmodelle ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen im Hotel- und Seminarbetrieb erweitern. Der Leitsatz „Es ist normal anders zu sein“ spiegelt sich auch im Angebot wider: das Hotel ist samt seiner Seminareinrichtungen bestens auf die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen von Menschen mit Beeinträchtigungen eingestellt!

arbeit plus

Die vorgestellten Lokale, Shops, Initiativen und Unterkünfte in dieser ersten Ausgabe des kleinen Reise-Guides sollen euch als Anregung dienen, den Mehrwert, den Soziale Unternehmen bieten, in eure Planungen mit einzubeziehen. So werdet ihr zu einem wichtigen Teil im ambitionierten Prozess, den sich arbeit plus und die 200 gemeinnützigen Unternehmen in unserem Netzwerk zum Ziel gesetzt haben: nämlich dem strukturellen Problem der Arbeitslosigkeit aktiv entgegenzuwirken und somit Menschen soziale Teilhabe und selbstbestimmte Lebensweisen zu ermöglichen. Die oben vorgestellten Betriebe sind nur einige wenige der zahlreichen Sozialen Unternehmen, die eine wirklich umfassende Palette an Dienstleistungen und Services in Bereichen wie Recycling und Reuse, Transport und Übersiedlung und vielem, vielem mehr anbieten. Einen Überblick bietet die > Datenbank Sozialer Unternehmen, die auf der Website von arbeit plus zu finden ist.

Wir wünschen euch einen schönen Sommer voll guter Erholung bei interessanten Day-Trips oder längeren Urlauben, mit Einblicken in spannende Arbeitsmodelle, wunderbare Träume in den Betten sozial verträglicher Unterkünfte, nachhaltige Souvenirs und viele kulinarische Highlights!

Herzliche Gratulation an Job-TransFair zum Staatspreis Unternehmensqualität!

Sie sind Staatspreis: Auch Job-TransFair-Geschäftsführer Thomas Rihl und sein Team hatten Grund zum Jubeln…

Das Wiener Soziale Unternehmen Job-TransFair ging kürzlich bei der Verleihung des Staatspreis Unternehmensqualität 2018 in der Kategorie „Non-Profit Organisationenals Siegerin hervor. Damit wurde die AMS-finanzierte Tochter des BFI Wien für die hohe Qualitätsorientierung im Betrieb ausgezeichnet. Den begehrten Kategoriepreis vergab das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort in Zusammenarbeit mit der Quality Austria im Studio 44 in Wien.

Siegerin in der Kategorie Non-Profit

Thomas Rihl: „Ein großes Dankeschön an das Job-TransFair Qualitätsteam“

Job-TransFair gemeinnützige GmbH setzte sich unter allen Einreichungen für den Staatspreis Unternehmensqualität 2018 in der Kategorie „Non-Profit Organisationen“ durch und wurde für die herausragenden Spitzenleistungen ausgezeichnet. Durch das hohe Qualitätsniveau in der strategischen Planung und der täglichen Unternehmenspraxis konnte Job-TransFair die Jury überzeugen. Beeindruckend sei die stark ausgeprägte Unternehmenskultur, die sich durch eine hohe persönliche Anteilnahme seitens der MitarbeiterInnen und Führungskräfte sowie einem ebensolchen Betreuungseinsatz auszeichne.
„Wir sind sehr stolz auf die positive Bewertung und darauf, nun zum erlauchten Kreis preisgekrönter Unternehmen zu zählen“, freut sich Thomas Rihl, Geschäftsführer von Job-TransFair, über die Auszeichnung. „Ein großes Dankeschön an das Job-TransFair Qualitätsteam und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, so Rihl weiter.

Assessment nach EFQM

Die glücklichen Sieger*innen von Job-TransFair bei der Staatspreis-Verleihung

Die Unternehmensqualität wurde im Rahmen eines Assessments nach dem EFQM Excellence Modell bewertet. Eine unabhängige Jury aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung ermittelte aus allen Einreichungen die Finalisten jeder Kategorie. Die Kategoriesieger waren schließlich Anwärter auf den Staatspreis Unternehmensqualität.

Über 10.000 Partnerunternehmen

Job-TransFair verhilft am Arbeitsmarkt Benachteiligten zu einer neuen Anstellung, die ihren Fähigkeiten und Lebensumständen gerecht wird. Die Bausteine hierfür sind Beratung, Beschäftigung mittels Training-on-the-Job und FAIRmittlung. Über 10.000 Partnerunternehmen in Wien sind dazu bereit, arbeitslosen Menschen eine neue Chance in ihrem Betrieb zu geben, und sie nach einer Phase der geförderten Überlassung in ein fixes Dienstverhältnis zu übernehmen. 2017 konnten 1.172 Personen am Arbeitsmarkt integriert werden. Job-TransFair ist eine Tochter des BFI Wien und wird vom AMS Wien gefördert.

Tschutti-Heftli: Fußballsticker sammeln und Gutes tun

Sammeln, tauschen, kleben und dabei am Arbeitsmarkt benachteiligte Personen unterstützen: Das Schweizer Tschutti Heftli – die künstlerische Alternative zu Panini – erobert Österreich. Das Besondere daran: alle Abbildungen der Teams werden von IllustratorInnen, GrafikerInnen und KünstlerInnen gestaltet. Das Ergebnis ist ein hochwertiges Design- und Sammelobjekt, das nicht nur Fußballfans begeistert. Das künstlerisch wertvolle Heft und die Pickerln sind jetzt an immer mehr Verkaufsstellen erhältlich.

image006Die Pickerl-Hotspots

Tschutti-Greißler und –Lokale in Ihrer Nähe finden Sie mit diesem Link. Er führt zur smarten Kartenansicht, die alle VertriebspartnerInnen in Wien und Österreich anzeigt und die passenden Routen vorschlägt! Also, Tschutti-Pickerln holen und lässige Pubs, Restaurants und Geschäfte entdecken!

Soziales Anliegen

Online erfolgt der Verkauf über den KÜMMEREI-Webshop. Die KÜMMEREI bietet als sozial-ökonomischer Betrieb Menschen, die das 50. Lebensjahr überschritten haben, einen Arbeitsplatz auf Zeit an, um ihr berufliches Know-how und ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen. Pickerl-KäuferInnen unterstützen so eine wertvolle Job-Initiative. Zudem ergeht ein Teil des Erlöses an „Terre des Hommes“ (hilft weltweit Kindern in Not) sowie an den Verein login (gemeinnütziger Verein für Gesundheitsförderung und soziale Integration).

DSE-Wien begrüßt Vorstoß von Wiens Bürgermeister Häupl

„Es freut uns, dass der Wiener Bürgermeister eine Forderung des DSE aufgreift und mehr Geld und Gestaltungsspielraum vom Bund für den Wiener Arbeitsmarkt verlangt“, so Christoph Parak, Geschäftsführer des Wiener Dachverbands für sozial-ökonomische Einrichtungen.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl forderte gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner kürzlich in einem Pressegespräch zusätzliche Fördermittel in Höhe eines „zweistelligen Millionenbetrags“, um etwas „Vernünftiges auf die Beine stellen zu können“. Bereits im Frühjahr forderte der DSE eine Aufstockung der Mittel, um etwas gegen die Besorgnis erregende Langzeitarbeitslosigkeit zu tun. So verdoppelte sich in den letzten drei Jahren die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind. Das heißt, fast jede/r zweite arbeitslose WienerIn ist länger als ein Jahr ohne bezahlte Arbeit.

Mehr Flexibilität bei Förderungen

Genauso zu begrüßen ist aus Sicht des DSE die „Forderung nach mehr Flexibilität“ in der Handhabung vorhandener Fördermittel. Zuletzt forderte der DSE eine Öffnung der Zweckbindung arbeitsmarktpolitischer Mittel. Heuer fließen 6 Millionen Euro an den Bund zurück, weil diese Geldmittel als Eingliederungsbeihilfen, für über 50jährige Arbeitsuchende, von Wiener Unternehmen nicht abgeholt wurden.

„Dieses Geld könnten die sozialökonomischen Betriebe sehr gut gebrauchen. In der jetzigen Regelung gibt es für Transitarbeitskräfte nach ihrem Dienstverhältnis in einem Betrieb des zweiten Arbeitsmarkts keine Eingliederungsbeihilfen, das macht es viel schwieriger, feste Anstellungen in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln“, so Parak.

*DSE-Wien ist eine der neun Bundesländerorganisationen, die bdv austria angehören.

Großer Andrang auf der DSE-Jobmesse

Rund 1.200 Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind und Schwierigkeiten haben, einen Job zu finden, kamen heuer Mitte September auf der Suche nach neuen Perspektiven zur DSE-Jobmesse ins AK-Bildungszentrum in Wien. Über 30 Mitgliedsunternehmen des Wiener Dachverbands für Sozial-ökonomische Einrichtungen sowie institutionelle Partner wie das AMS, die fsw Schuldnerberatung oder der Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds stellten ihre Beschäftigungs-, Bildungs- und Beratungsangebote vor.

DSE-Wien-Geschäftsführer Christoph Parak erklärt den großen Nutzen der Veranstaltung: „Die Jobmesse erspart langzeitbeschäftigungslosen Menschen viele Wege, denn sie haben hier die Möglichkeit, sich unter einem Dach über etwaige freie Stellen in Sozialökonomischen Betrieben ihrer Wahl zu informieren oder mit Arbeitskräfteüberlassern ins Gespräch zu kommen. Beim AMS-Stand können sie an Ort und Stelle ihren Status und die Voraussetzungen abklären lassen. Und die MitarbeiterInnen der Sozialintegrativen Unternehmen können sich schon einen ersten Eindruck über die jeweiligen Bewerberinnen und Bewerber machen.“

Freiwillig und kostenlos

Jobmesse DRZZu den BesucherInnen der Jobmesse zählten WiedereinsteigerInnen, MigrantInnen, Ältere, AkademikerInnen und Jugendliche ebenso wie Menschen mit besonderen Problemlagen. „Die meisten erfahren von der Jobmesse durch unsere Einladungen, die von den AMS-Stellen an die Zielgruppe ausgeschickt werden. Darin sagen wir aber ganz klar, dass der Besuch der Jobmesse freiwillig und kostenlos ist“, betont Parak: „Die Leute, die hierher kommen, möchten alle etwas an der eigenen Situation ändern, aber vielen fehlen einfach die Möglichkeiten dazu.“

Besonders für „ältere“ ArbeitnehmerInnen würden die Angebote des Zweiten Arbeitsmarktes immer wichtiger, weiß Parak: „Die Zahl der Jobmesse-BesucherInnen mit Mitte/Ende Vierzig und darüber hat deutlich zugenommen. Viele von ihnen haben nach unzähligen erfolglosen Bewerbungsschreiben die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass sie wieder eine Arbeit finden. Die Sozialökonomischen Unternehmen nehmen hier eine ganz wichtige Aufgabe wahr, damit diese Menschen eine Chance auf den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben erhalten.“