Regierung beschließt erste Schritte, um die Krise am Arbeitsmarkt zu bekämpfen

Ausbau von Sozialen Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft und Corona-Arbeitsstiftung geben neue Impulse für Arbeitsmarkt, Regionen & Umwelt

Der Ministerratsbeschluss von Ende Juli bietet aus Sicht von arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich wichtige erste Impulse, um der Krise am Arbeitsmarkt zu begegnen. Kernstück des Beschlusses ist die „Corona-Arbeitsstiftung“, ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsprogramm, das angesichts von 432.539 Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer*innen im Juli 2020, dem bevorstehenden Strukturwandel der Arbeitswelt und der Klimakrise dringend notwendig ist. Bis zu 200.000 Menschen sollen von Weiterbildungen in Zukunftsbranchen – etwa Digitalisierung, Umwelt, Pflege – profitieren. Im Beschluss verankert ist auch ein frauenpolitischer Schwerpunkt. „Man hat offenbar aus den vergangenen Krisen gelernt – Investitionen in soziale Dienstleistungen und Zukunftsbranchen zahlen sich sowohl aus gleichstellungs- als auch aus arbeitsmarktpolitischer Sicht aus“, so Manuela Vollmann, Vorstandsvorsitzende von arbeit plus. „Es bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung die formulierten Ziele auch konsequent umsetzen wird.“ 

Der Beschluss enthält zudem das Vorhaben, sozialökonomische Betriebe im Bereich der sozialen, ökologischen und regionalen Kreislaufwirtschaft auszubauen mit dem Ziel, langzeitbeschäftigungslose Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Soziale und ökologische Infrastruktur in den Regionen zu stärken, ist wichtiger denn je. So können wir ab Herbst nicht nur zusätzliche Beschäftigung in Zukunftsbereichen für benachteiligte Menschen schaffen, sondern den Strukturwandel in den Gemeinden begleiten“, betont Schifteh Hashemi, Geschäftsführerin von arbeit plus. 

Die Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus sind in den Regionen verankert und seit Jahrzehnten sozialer Nachhaltigkeit verpflichtet: Sie begleiten langzeitbeschäftigungslose und benachteiligte Menschen mit Beratung, Beschäftigung und Qualifizierung auf ihrem Weg zurück in den Arbeitsmarkt. Neben dem Schwerpunkt auf soziale Dienstleistungen, verfolgt ein großer Teil der Sozialen Unternehmen auch ökologische Ziele. So sind rund 12% der Sozialen Unternehmen von arbeit plus direkt in den Bereichen Reuse, Recycling und Reparatur tätig. Dazu kommen noch zahlreiche Unternehmen, die in der Grünraumbewirtschaftung, der Landwirtschaft oder im Secondhand-Handel den Gedanken der Kreislaufwirtschaft leben. „Wir sehen den Ministerratsbeschluss daher als große Chance die erprobten und erfolgreichen Modelle der Sozialen Unternehmen in der sozialen und ökologischen Kreislaufwirtschaft auszubauen und neue Modelle zu schaffen. Dafür braucht es allerdings auch entsprechende finanzielle Mittel und Rahmenbedingungen, die eine längerfristige Planbarkeit ermöglichen“, so Hashemi weiter. 

Trotz dieser in Aussicht gestellten Maßnahmen, darf auch weiterhin nicht auf jene Menschen vergessen werden, die es bereits vor der Krise am Arbeitsmarkt schwer hatten. Möglichkeiten und Kapazitäten für dauerhaftere Beschäftigung in Sozialen Unternehmen werden etwa für ältere langzeitarbeitslose Menschen und jene mit gesundheitlichen Einschränkungen dringend notwendig werden. „In unsicheren Zeiten wie diesen ist Existenzsicherung sowohl für die Strukturen der Sozialwirtschaft, aber insbesondere für die Menschen in Form von guten Arbeitsplätzen ein wichtiger politischer Auftrag“, appelliert Schifteh Hashemi. 

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