Qualität in Sozialen Integrationsunternehmen

Diskussionen über die Qualität von Sozialen Integrationsunternehmen gab es auch vor der Implementierung des Gütesiegels. Im Jahr 2000 entstand bereits die Idee von Qualitätsstandards, die wir uns nicht nur selbst setzen, sondern auch von einer unabhängigen Stelle überprüfen lassen wollten.

Eine Arbeitsgruppe entwickelte dann in den Jahren 2002 bis 2005 den dafür maßgeblichen Kriterienkatalog. Dieser wurde an das Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM) angelehnt und bietet daher einen ganzheitlichen Blick auf Organisationen, wo es nicht nur um die Integrationsarbeit geht, sondern auch Aspekte wie Organisation, Strategie, Personalmanagement, Zielsteuerung und Kennzahlensysteme eine Rolle spielen.

Seit 2009 wird das Gütesiegel für Soziale Integrationsunternehmen von der Quality Austria zertifiziert, Eigentümer der Marke und des Konzeptes ist weiterhin der bdv austria. In einer gemeinsamen Steuergruppe werden Entscheidungen zu den Rahmenbedingungen getroffen, aber auch die Weiterentwicklung vorangetrieben – so wurde der Kriterienkatalog im Jahr 2010 auf Grund der Erfahrungen im ersten Jahr wieder überarbeitet.

Folgende Fragen tauchen im Zusammenhang mit der Bewerbung um das Gütesiegel immer wieder auf:

Die Kosten

Mit zwei Personen und einem Tag Assessment (bei kleineren und mittleren Organisationen) wurde der Aufwand auf ein Minimum reduziert, die Verrechnungssätze sind Standardkosten der Quality Austria. Die Bundesgeschäftsstelle des AMS hat immer klargestellt, das Gütesiegel finanzieren zu wollen und dafür auch Mittel aus dem Zentralkredit zur Verfügung zu stellen. Damit sollen die Kosten für das Gütesiegel auch das Regelbudget der Sozialen Integrationsunternehmen nicht belasten.

Der Aufwand

Oft wird der mit dem Gütesiegel verbundene hohe Aufwand beklagt. Dazu ist zu sagen, dass die Arbeit an und mit diesen Standards zu den Kernaufgaben der Geschäftsführung zählt und der Kriterienkatalog dafür eine gute Unterstützung bietet. Auch geht es beim Gütesiegel nicht um die Menge an Dokumenten, sondern um den Nachweis der Erreichung der Standards. Einzig die Vorbereitung auf das Assessment sowie das jährliche Self Assessment sind mit einem gewissen Aufwand verbunden, der aber durch das Ergebnis sicher belohnt wird.

Die Bewertung

Pro Teilkriterium werden 10 Punkte vergeben, wobei hier zu beachten ist, dass 50% (5 Punkte) bedeutet, dass das Kriterium als „normal“ erfüllt anzusehen ist (und nicht zu 50% erfüllt). Werte über 50% bedeuten überdurchschnittliche, darunter unterdurchschnittliche Erfüllung. Um den Einstieg für neue Organisationen leichter zu machen, wurde für die Zuerkennung des Gütesiegels ein Stufenplan eingeführt: Beim ersten Assessment reichen bereits 40% aus, erst beim 2. Assessment sind 50%, beim 3. dann 55% zu erreichen.

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