Offener Brief: Arbeitslose dürfen nicht zu Sündenböcken gemacht werden

Die Sozialplattform Oberösterreich kritisiert in einem Offenen Brief an den Präsidenten der Wirtschatskammer OÖ, Dr. Rudolf Trauner, dass die Wirtschaftskammer OÖ derzeit in verschiedenen regionalen Medien auf Basis von Einzelfällen den “Missbrauch” des Arbeitslosenversicherungssystems thematisiere. In dem Brief, den neben bdv austria 28 weitere Organisationen und Vereine unterstützen, heißt es wörtlich: “Durch diese Präsentation von Einzelbeispielen wird unserer Ansicht nach suggeriert, dass arbeitslose Personen prinzipiell bzw. in großer Anzahl unwillig seien, eine zumutbare Arbeitsstelle anzunehmen bzw. überhaupt zu Bewerbungsgesprächen zu erscheinen. Sie unterstellen den Arbeitslosen somit unlautere Ausnutzung des Arbeitslosenversicherungssystems und fordern schärfere Zumutbarkeitsregelungen für die Annahme einer Beschäftigung. Wir, die UnterstützerInnen dieses Briefes, wissen aus unserer Arbeitspraxis, dass der weitaus größere Teil der arbeitslosen Menschen sehr unter der Arbeitslosigkeit leidet und bestrebt ist, eine Arbeitsstelle zu finden. Noch schärfere Zumutbarkeitsbestimmungen werden das Problem nicht lösen angesichts der Tatsache, dass hunderttausende Arbeitsplätze fehlen, um Vollbeschäftigung herzustellen.”