Neue Sparpläne bei s’Gwandtl und Schindel & Holz in Lienz

Die Mitarbeiterinnen in der Schneiderei des s’Gwandtl in Lienz bangen um ihren Arbeitsplatz.

Hier die Details: Insgesamt stehen 2019 für die Finanzierung des sogenannten „2. Arbeitsmarktes“ 6,1 Millionen Euro vom AMS Tirol zur Verfügung, das bedeutet eine Reduzierung von 1,4 Millionen Euro gegenüber dem bisherigen Budget. Der neue AMS-Finanzplan sieht vor, dass diese Mittel hauptsächlich durch den Abbau von 42 der derzeit 295 sogenannten „Transitarbeitsplätze“ eingespart werden. Ursprünglich war von weit mehr Jobkürzungen die Rede gewesen. Fast die Hälfte dieser Reduktion soll in Osttirol erfolgen, weil es dort – dem deutlich schwächeren Arbeitsmarkt geschuldet – im Durchschnitt die meisten Beschäftigten in sozialökonomischen Betrieben gibt.

René Ladstätter, Geschäftsführer von Schindel und Holz, muss voraussichtlich zehn bis 13 Leute entlassen.

Bei Schindel und Holz rechnet Geschäftsführer René Ladstätter mit einem Einsparungen von 370.000 Euro und Entlassungen von zehn bis 13 Personen. Dennoch soll die Sparte „Umweltwerkstatt“ – die ursprünglich auf der Kippe stand – gerettet werden. Ladstätter will  versuchen, vorhandene Strukturen trotz der Einsparungen aufrecht zu erhalten, weil der neuerliche Aufbau noch teurer wäre. Das Unternehmen bemüht sich auch in der Kommunikation mit den Kunden um positive Signale, weil Schließungsgerüchte im Wettbewerb fatale Folgen haben können.

Rita Feldner möchte trotz Sparzwang auf jeden Fall die Altkleidersammlung, den Second-Hand-Laden und den Naturladen in Lienz weiterführen.

Rita Feldner, die Geschäftsführerin des s’Gwandtl steht ebenfalls vor schwierigen Entscheidungen. Die Altkleidersammlung und der Second-Hand-Shop werden aus heutiger Sicht weitergeführt, auch der Naturladen soll seine Türen weiter offen halten. Im Second-Hand-Laden wackeln allerdings zwei Arbeitsplätze und richtig eng wird es für die Schneiderei, die vermutlich zusperren muss. Zwei fix Angestellte, zwei Lehrlinge und zwei Transitarbeitskräfte würden dann ihre Arbeit verlieren.

Mit knapp 20 eingesparten Arbeitsplätzen übernehmen die Osttiroler Betriebe fast die Hälfte des gesamten Tiroler Einsparungsvolumens und auch diese Quote lässt sich nur halten, wenn die finanzielle Unterstützung des Landes nicht unter die bisherigen Summen sinkt. „Alle unsere Berechnungen basieren darauf, dass der Landesanteil fix bleibt“, erklärt Rita Feldner.

PS: Die Unterschriftenaktion für den Erhalt von „s‘Gwandtl“ sowie „Schindel und Holz“ läuft weiter:

Originalartikel Dolomitenstadt.at

*Dieser Artikel ist am 15. Juni auf Dolomitenstadt.at erschienen. Wir danken dem Online-Magazin für die freundliche Veröffentlichungsgenehmigung für Text und Fotos.