Die 9. Jobmesse des Wiener Dachverbandes für sozial-ökonomische Einrichtungen (DSE-Wien) im Wiener Rathaus verzeichnete heuer mit über 2.000 BesucherInnen so viele wie noch nie. Ein Rekord, über den sich DSE-Wien-Geschäftsführer Christoph Parak allerdings nicht so recht freuen konnte: „In Wien ist die Situation für Arbeitssuchende derzeit alles andere als rosig: Auf jede beim AMS gemeldete offene Stelle kommen rund 22 Arbeit suchende Menschen. Im unqualifizierten Bereich stehen in Wien jeder offenen Stelle sogar rund 44 Arbeitssuchende gegenüber.“
Wie Unterstützung auf dem Weg zum (neuen) Job funktionieren kann, wurde bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Veranstaltung thematisiert, wobei AMS Wien-Chefin Petra Draxl die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von sozialökonomischen Betrieben mit Unternehmen des regulären Arbeitsmarktes betonte. Als Beispiel nannte sie eine Supermarktfiliale in Favoriten, die gemeinsam von Caritas Wien und Spar geführt wird. Tanja Wehsely, stv. Vorstandsvorsitzende des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff), hob die Wichtigkeit von Ausbildung hervor, Stichwort Qualifikationsplan 2020 und Ausbildungspflicht bis 18.
Vermittlung gleich vor Ort
Auf der Messe selbst konnten sich die BesucherInnen über die Angebote der DSE-Mitglieder und wichtiger institutioneller Partner wie MA 40, Sozialministeriumservice, waff und Schuldnerberatung informieren. Der zentrale Akteur AMS Wien war prominent vertreten – hier konnte man die sogenannte Zubuchungsmöglichkeit zu den einzelnen Betrieben klären. Rund 50 BesucherInnen nahmen die Zusage für einen Job in einem sozialökonomischen Betrieb gleich mit nach Hause, viele weitere vereinbarten Vorstellungsgespräche.
Einblicke in den Arbeitsalltag
Verschiedene Vorführungen vermittelten ein Bild von der Arbeit in sozialökonomischen Betrieben: Einige DSE-Mitgliedsbetriebe aus den Bereichen Gastronomie, Renovierung, Rad- und Auto-Werkstatt sowie Sozialmarkt oder Grünraumbetreuung gaben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und luden die ZuschauerInnen zum Mitmachen ein. Die Workshops zum Thema “Selbstpräsentation” waren durchwegs ausgebucht, und auch die Möglichkeit, auf der Messe professionelle Bewerbungsfotos machen zu lassen, wurde gerne genützt.
