arbeit plus schlägt Maßnahmenmix für mehr Arbeitsplätze im Jahr 2017 vor

Mit einem großen Rucksack von 410.429 arbeitslosen Menschen (per Ende Dezember) startet Österreich ins Neue Jahr. „Das ist eine schwere Last, die hauptsächlich die Betroffenen zu tragen haben. Vor allem längere Arbeitslosigkeit geht häufig einher mit Verzweiflung, Perspektivenlosigkeit und Existenzangst“, weiß arbeit plus-Geschäftsführerin Judith Pühringer. „Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit muss deshalb bei der Bundesregierung die Nummer eins auf der Prioritätenliste 2017 werden“, so Pühringer.

Maßnahmenmix für mehr Jobs

Die Arbeitsmarktexpertin schlägt einen Maßnahmenmix zur Ankurbelung des Arbeitsmarktes vor: „Erstens geht es darum, Arbeit gerechter zu verteilen. Die Einführung einer 35-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich für kleinere Einkommen kann in Österreich Zehntausende Jobs schaffen. Zweitens braucht es längerfristig und dauerhaft geförderte Arbeitsplätze für jene, Menschen, für die aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen eine Stelle auf dem Regelarbeitsmarkt nicht oder noch nicht realistisch scheint. Länder wie Belgien machen hier vor, wie es geht. Und drittens gilt es, das Gesetz für die Vergabe öffentlicher Aufträge so zu gestalten, dass Unternehmen, die benachteiligte Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren, einen Vorrang haben.“

Vergaberecht als arbeitsmarktpolitische Chance

Das österreichische Gesetz zur Umsetzung der EU-Vergaberichtlinie soll demnächst in Begutachtung gehen. Pühringer: „Es besteht die Chance, das neue Vergaberecht so zu gestalten, dass mit der Vergabe öffentlicher Aufträge gleichzeitig soziale Ziele wie die Beschäftigung langzeitarbeitsloser Menschen verfolgt werden. Diesen Spielraum sollte die Bundesregierung nutzen.“