Die Bezeichnung “Soziale Integrationsunternehmen (SIU)” ist ein Überbegriff für gemeinnützige Soziale Unternehmen, die arbeitsmarktferne und langzeitbeschäftigungslose Menschen beschäftigen, qualifizieren und umfassend betreuen, um sie so beim (Wieder-) Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt zu unterstützen. Mit dem Begriff werden sowohl Sozialökonomische Betriebe (SÖB), als auch Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte (GBP) bezeichnet.
Soziale Integrationsunternehmen sind eine neue Chance für das Erwerbsleben
Alle Arten sozialer Integrationsunternehmen bieten zeitlich befristete Arbeitsplätze am zweiten Arbeitsmarkt für Menschen, die vom Arbeitsmarkt benachteiligt werden. Oft sind diese Menschen schon seit langer Zeit arbeitslos und erhalten am regulären Arbeitsmarkt keine Chance mehr. Faktoren wie hohes Alter, fehlende Qualifikationen, Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie aber auch psychische Probleme, Schulden oder Suchterkrankungen kommen in vielen Fällen erschwerend dazu.
Soziale Integrationsunternehmen bieten den bei ihnen vorübergehend beschäftigten Menschen – den sogenannten TransitmitarbeiterInnen – nicht nur einen befristeten Arbeitsplatz und fachliche Qualifizierung, sondern auch eine umfassende und individuelle Betreuung durch SozialarbeiterInnen. Gleichzeitig werden Sie bei der Suche nach einer dauerhaften Beschäftigung am regulären Arbeitsmarkt unterstützt.
Soziale Integrationsunternehmen müssen sich am freien Markt bewähren
Die gemeinnützigen Sozialen Integrationsunternehmen erzeugen Produkte und bieten Dienstleistungen an, mit denen sie – ebenso wie andere Unternehmen auch – am Markt bestehen und Erlöse erwirtschaften müssen. Oft gelingt ihnen das durch besondere Kreativität, Innovation oder die Besetzung von Marktnischen.
Zusätzlich werden die Sozialen Integrationsunternehmen im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik durch das Arbeitsmarktservice (AMS), Bundesländer oder Gemeinden gefördert. Dadurch sollen die maßgeschneiderten Betreuungsangebote und Leistungen finanziert werden, die es in profitorientierten Unternehmen nicht gibt und der Wettbewerbsnachteil durch die Beschäftigung von benachteiligten Menschen ausgeglichen werden.
Im Gegensatz zu anderen, profitorientierten Unternehmen sind Soziale Integrationsunternehmen gemeinnützig. Die erwirtschafteten Erlöse werden daher, je nach dem rechtlichen Status des Unternehmens, entweder an die Fördergeber zurückgegeben, oder verwendet um Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Menschen zu schaffen bzw. Beratungs- und Betreuungsangebote auszubauen.