Arbeit – keine Arbeit haben – Themen, die mich täglich beschäftigen. Arbeitslosigkeit macht krank, ein Zuviel an Arbeit auch. Es gibt ausgearbeitete Konzepte für eine qualitätsvolle und existenzsichernde Beschäftigung für Langzeitarbeitslose. Auch gibt es Modelle, die auf die Lebensphasen von Beschäftigten eingehen.
Beides scheitert an einem System, das sich mehr um Statistiken, als um Menschen kümmert. Die Aussage: „wichtig und sinnvoll, aber ich kann da nichts machen“, zieht sich bis zu den höchsten Entscheidungsträgern hin. Politik, Gesundheits-, Bildungssysteme, AMS etc. sind vom Spargedanken handlungsunfähig, reagieren mit ähnlich hilflosen Mitteln – zusätzliche Bürokratie, weitere Gesetze und Überregulierungen, die lähmen, was verändert werden könnte, ja verändert werden muss.
Wir sind alle gefordert. Jede/r von uns kann, ja muss etwas tun. Die Dinge wieder selber in die Hand nehmen, Verantwortung übernehmen, hin schauen, sich nicht alles gefallen lassen. Nur dies wird Wirkung zeigen, unser Leben und unsere Umwelt verändern. Dabei passieren Fehler? Ja – wir werden daraus lernen – mehr als aus der aktuellen „verwalten statt gestalten“ Mentalität. Verantwortung gibt dem Leben Sinn, macht Freude, motiviert zu neuem Tun. Machen wir den Schritt – jeder für sich und doch ALLE gemeinsam. Nur so wird sich was ändern. Und ganz sicher in die richtige Richtung.
Jürgen Marcabruni ist Geschäftsführer der ABO gemeinnützige Projekte GmbH. und bdv austria-Vorstandsmitglied. Sein Gastkommenter erschien in “AKtion”, dem Magazin der AK Vorarlberg.