Jobsuche mit 50plus: “Viele haben praktisch keine Chance mehr”

Selbst bestausgebildete AkademikerInnen mit einem Alter über 50 Jahren haben Schwierigkeiten, nach Jobverlust wieder einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden. Für viele Personen mit 50 + ohne verwertbare Ausbildung bzw. mit gesundheitlichen Einschränkungen sieht die Lage noch trostloser aus: Viele haben praktisch keine Chance mehr, auf dem ersten Arbeitsmarkt nachhaltig Fuß zu fassen. Wann endlich reagiert die Politik und erlässt dieser Personengruppe den Staffelmarathon durch AMS-Kurse etc.?

Eine Möglichkeit wäre das Angebot von dauerhafter geförderter Beschäftigung – auf Basis freiwilliger Inanspruchnahme – bis zum Pensionsantritt. Das braucht Geld, allerdings vermutlich nicht mehr, als bereits jetzt für Arbeitslosengeld bzw. Notstandshilfe, AMS-Wiedereingliederungsangebote und Personaleinsatz des AMS für die Beratung dieser Personengruppe ausgegeben wird.

In Oberösterreich gibt es praktisch in jedem Bezirk sozialökonomische Betriebe bzw. gemeinnützige Beschäftigungsprojekte, die langjährige Expertise im Bereich der Beschäftigung arbeitsloser Personen haben – allerdings nur als Übergangsstation mit dem Auftrag zur Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Diese Strukturen könnten zusätzlich auch für Dauerbeschäftigung, wie oben beschrieben, genutzt werden. Für das gut nachgefragte Angebot der Eingliederungsbeihilfe 50 plus wird viel Geld bereitgestellt. Ein ergänzendes Angebot von Dauerbeschäftigung in gemeinnützigen Einrichtungen sollte in einer ähnlichen Höhe dotiert sein. Und warum nicht auch die Pensionsversicherung im Sinne einer Erhöhung des Pensionsantrittsalters an der Finanzierung beteiligen?

Josef Pürmayr, Geschäftsführer Sozialplattform Oberösterreich

Den Artikel, auf den der Leserbrief Bezug nimmt, finden Sie hier