Heute fand in den Räumlichkeiten des Presseclubs Concordia ein Hintergrundgespräch mit ausgewählten Journalist:innen statt. arbeit plus macht gemeinsam mit dem Verein Sprungbrett für Mädchen* und junge Frauen*, dem ABZ*AUSTRIA und dem Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen auf die befürchteten Kürzungen von arbeitsmarktpolitische Frauenprogramm 2025 aufmerksam. Es ist davon auszugehen, dass das Budget um ca. 6,7 % reduziert wird.
„Wenn es nicht einen politischen Willen für Mittel zusätzlich zu den bestehenden Geldern gibt, dann werden Kürzungen für arbeitsmarkpolitische Mittel im Bereich von 100 Mio Euro schlagend,“ so Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich. „Die Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus sind eine wesentliche Säule in der Arbeitsmarktpolitik. Ohne eine langfristig stabile, finanzielle Basis lässt sich ihr vorhandenes Potential nicht umfassend ausschöpfen.“
„Wenn wir im Bereich der FIT-Frauenprojekte Kürzungen vornehmen, dann wird das nicht nur die FIT Projekte treffen, sondern in weiterer Folge werden auch unsere Mitarbeiter:innen und weitere Qualifizierungsangebote leiden. Ich frage mich, ob wir uns das in Zeiten, wo alle von Green Jobs reden, leisten können? – Wir sagen nein!“, so Manuela Vollmann, Geschäftsführerin vom ABZ*AUSTRIA und Vorstandsvorsitzende von arbeit plus.
Die Zahlen zeigen: Frauen stehen auf dem Arbeitsmarkt vor anderen Herausforderungen als Männer. Das arbeitsmarktpolitische Frauenprogramm des AMS zielt seit den 1980ern darauf ab, diese Ungleichheiten auszugleichen: Es soll die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöhen, Frauenarbeitslosigkeit senken, die geschlechtsspezifische Segregation am Arbeitsmarkt abbauen und Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern verringern.
Wer besonders betroffen ist – und warum Frauen und Mädchen am Arbeitsmarkt noch immer strukturell benachteiligt werden, sowie Lösungen, um diese Kreis zu durchbrechen findet ihr in unserem Factsheet.
Das Frauenprogramm des AMS umfasst Angebote zur Berufsorientierung, ,FiT – Frauen in Handwerk und Technik‘, Frauenberufszentren (FBZ) und Berufszentren für junge Frauen (Young FBZ), Hilfe und Unterstützung beim Wiedereinstieg in das Erwerbsleben (,Wiedereinstieg mit Zukunft‘), die Förderung von Weiterbildungsmöglichkeiten und Umschulungen, sowie Kampagnen und Informationsveranstaltungen, um traditionelle Rollenbilder aufzubrechen und für ein vielfältiges und diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu werben. Eine zentrale Maßnahme des AMS ist die überproportionale Vergabe von Fördermitteln an Frauen. Dies bedeutet, dass Frauen einen höheren Anteil an Fördermitteln erhalten, als ihrem Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit entspricht. Derzeit beträgt dieser Unterschied vier Prozentpunkte: Wenn Frauen 45% der Arbeitslosen ausmachen, erhalten sie 49% der Fördermittel.
Foto: (c) Ulrike Biberschick/ABZ*AUSTRIA
Medienberichte
- SN.at, 10.07.: https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/ frauenorganisationen-ams-budgetkuerzung-161549566
- Vorarlberg online, 10.07: Warnung vor Kürzungen des AMS-Frauenprogramm-Budgets
- Vienna.at, 10.07: Warnung vor Kürzungen des AMS-Frauenprogramm-Budgets
- ZIB 13, 10.07.: https://on.orf.at/video/14234046/zib-1300-vom-10072024
- Mittagsjournal vom 10.07.:
- Interview mit Manuela Vollmann, Sabine Rehbichler (arbeit plus)
- Interview mit AMS-Vorständin Petra Draxl
- ORF online, 10.7.: Warnung vor Kürzung von AMS-Förderbudget
- Radio FRO, 10.7.: Demo gegen AMS-Kürzungen
- Ö1-Frühjournal, 10.7.: AMS kürzt Frauenprojekte in Oberösterreich
- Ö3-Nachrichten, 10.7.: AMS-Frauenprojekte befürchten Kürzungen (mit Manuela Vollmann)