“Hier zu sparen ist der völlig falsche Weg”

“Wir machen uns große Sorgen wegen dieser Einschnitte”: Mit diesen Worten kommentiert bdv austria-Geschäftsführerin Judith Pühringer in der Tageszeitung Kurier vom 11. April die Sparpläne der Bundesregierung beim AMS-Budget 2017.

Konkret sollen laut dem derzeitigen Bundesfinanzrahmengesetz in zwei Jahren für die aktive Arbeitsmarktpolitik – das sind jene Gelder, die arbeitslosen Menschen beispielsweise durch Beratung, Qualifizierung, befristete Beschäftigung zu einem neuen Job verhelfen sollen – nur noch 879 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Das sind um 260 Millionen Euro oder rund ein Fünftel weniger als heuer.

Besonders dramatisch: Während die Regierung die Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik drastisch kürzen will, steigen gleichzeitig die Arbeitslosenzahlen weiter an. Dazu kommt, dass es für viele arbeitssuchende Menschen immer schwieriger wird, einen Job zu finden. Eine vom Arbeitsmarktservice beauftragte Studie von Wolfgang Alteneder und Georg Frick vom März 2015 geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Österreich im Jahresdurchschnitt nach 7,6% im Jahr 2013 und 8,4% im Jahr 2014 in den kommenden Jahren auf fast 10% im Jahr 2017 steigen wird. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) rechnet mittlerweile damit, dass sich der heimische Arbeitsmarkt frühestens im Jahr 2019 entspannt.

“Maßnahmen gegen Langzeitarbeitslosigkeit sind zwar teuer und aufwendig, aber angesichts der Verfestigung von Arbeitslosigkeit enorm sinnvoll”, betont Pühringer vor diesem Hintergrund: “Hier zu sparen ist der völlig falsche Weg”.

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