EU-Studie: „Soziale Unternehmen sind wichtige Triebfeder“

Soziale Unternehmen („Social Enterprises“) sind eine wichtige Triebfeder für integratives Wachstum. Außerdem spielen sie eine Hauptrolle, wenn es darum geht, die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und Umweltprobleme zu bewältigen: Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die die Europäische Kommission in Auftrag gegeben und kürzlich veröffentlicht hat. Untersucht wurden die 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie die Schweiz. Die Studie, für die mehr als 350 AkteurInnen befragt wurden, knüpft an die von der Kommission 2011 eingeleitete Initiative für soziales Unternehmertum an.

Zu wenig Anerkennung und viele Hindernisse

Trotz der hohen gesellschaftlichen Bedeutung der Sozialen Unternehmen verfügen allerdings nur acht Länder (Bulgarien, Griechenland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Slowenien, Schweden und das Vereinigte Königreich) über einen politischen Rahmen, der ihre Entwicklung fördert und unterstützt. Zu den Hindernissen, denen europäische Social Enterprises gegenüberstehen, zählen die mangelnde Anerkennung des Sektors, begrenzte Finanzressourcen, ein schwieriger Zugang zu Märkten sowie fehlende Unternehmensförderung und Entwicklungsstrukturen, Schulung und Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials.

Österreich zählt im EU-Vergleich zu den ganz wenigen Ländern, die überhaupt keine eigenständige Gesetzgebung für Soziale Unternehmen haben, kritisiert bdv austria-Geschäftsführerin Judith Pühringer in diesem Zusammenhang. Derzeit wird der Sektor in unserem Land nur über die Anwendung von Richtlinien des Arbeitsmarktservice geregelt. Neben einem nationalen, gesetzlichen Regelwerk wünscht sich die Arbeitsmarktexpertin mehr Flexibilität bei den Rahmenbedingungen für geförderte Beschäftigung: „Österreich vergibt hier derzeit viele Chancen, indem es Soziale Unternehmen in ein zu starres Regelkorsett presst. Das bremst dem unternehmerische Gestaltungsspielraum. Und das wiederum blockiert die Schaffung von Arbeitsplätzen für jene, die am schwersten einen Job finden.“

Mehr Infos zur EU-Studie sowie den Länderbericht zu Österreich finden Sie hier