Erklärung von Straßburg: Soziale Unternehmen brauchen Ihre Unterstützung

Die Sozialwirtschaft ist ein wichtiger Pfeiler der europäischen Wirtschaft: sie erwirtschaftet rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Europäischen Union und beschäftigt über 11 Millionen ArbeitnehmerInnen. Jedes vierte neu gegründete Unternehmen stammt aus dem Bereich der Sozialwirtschaft. Soziale Unternehmen schaffen Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen, fördern deren soziale Inklusion und stärken die Solidarität in unserer Gesellschaft.

Konferenz zur Zukunft Sozialer Unternehmen in Europa

Diese Bedeutung der Sozialwirtschaft ist auch der Europäischen Kommission bewusst. Auf ihre Initiative kamen am 16. und 17. Jänner mehr als 2200 Menschen zu einer partizipatorischen Großveranstaltung nach Straßburg / Frankreich. Die TeilnehmerInnen konnten selbst bestimmen, welche Fragen sie erörtern wollten und gemeinsam Zukunftsperspektiven für die Sozialen Unternehmen aufzeigen.

Kommissar Michel Barnier (Binnenmarkt und Dienstleistungen) meinte zum Ziel der Konferenz:

Die Sozialwirtschaft ist fester Bestandteil des neuen Wachstumsmodells, das wir derzeit entwickeln und das in stärkerem Maße auf Inklusion und Ökologie setzt. (…) Wir müssen alles daransetzen, ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich weiterentwickeln können. Genau dies ist das Ziel der Konferenz in Straßburg.

Der für Beschäftigung, Soziales und Inklusion zuständige Kommissar László Andor bekräftigte dies weiter:

Die Sozialunternehmen liefern Hunderte erfolgreiche Beispiele dafür, wie Europa sein Geschäftsmodell verbessern kann, indem es den Fokus stärker auf das Wohlergehen der Menschen und weniger auf finanzielle Gewinnmaximierung richtet. Die Sozialwirtschaft kann selbst unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Arbeitsplätze hoher Qualität schaffen und verdient eindeutig die Unterstützung der EU, damit sie weiter wachsen und gedeihen kann.

Strasbourg Conference SE have your say
Infografik zur Konferenz in Straßburg

Straßburger Erklärung: Potenzial der Sozialen Unternehmen fördern und nützen

In einer gemeinsam formulierten Abschlusserklärung wird eine Erneuerung des europäischen Sozialmodells gefordert:

Wir brauchen ein gerechteres, grüneres und in lokalen Gemeinschaften verankertes Wachstum und ein Modell, das auf sozialem Zusammenhalt als Träger kollektiven Wohlstands gründet. (…) Sozialunternehmen bieten ein Geschäftsmodell für das 21. Jahrhundert, das den Ausgleich finanzieller, sozialer, kultureller und umweltpolitischer Anliegen ermöglicht. (…) Regierungen und öffentliche Einrichtungen erkennen allmählich die Kraft des Sozialunternehmertums. In vielen Mitgliedstaaten und Regionen wird das Wachstum von Sozialunternehmen gefördert. Auf EU-Ebene wurde mit der Initiative für soziales Unternehmertum ein guter Anfang gemacht, um Ökosysteme zur Förderung der Sozialunternehmen zu schaffen, doch darf die Dynamik sich nicht abschwächen.

Bitte unterstützen Sie uns dabei und unterzeichnen auch Sie die Erklärung von Straßburg. Weitere Ergebnisse der Veranstaltung finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission.