ENSIE-Generalversammlung stand ganz im Zeichen der Partizipation

Ganz im Zeichen der Partizipation stand heuer die alljährliche Generalversammlung des Europäischen Netzwerks für Soziale Integrationsunternehmen (ENSIE): Auf Vorschlag von arbeit plus wurden heuer erstmals drei Arbeitsgruppen installiert. In Kleingruppen setzten sich die TeilnehmerInnen aus rund 20 europäischen Ländern mit drei aktuellen Themen auseinander: Wie können benachteiligte Personen, allen voran MigrantInnen und Flüchtlinge, bestmöglich ins Erwerbsleben integriert werden? Wie kann man ENSIE auf eine breitere finanzielle Basis stellen? und, last, but not least: Wie kann die Beteiligung der Mitglieder gestärkt werden?

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Manuela Vollmann (2.v.l.) und Charlotte Gruber (3.v.l.) vertraten arbeit plus bei der ENSIE-Generalversammlung in Dublin.

„Ich habe solche Arbeitsgruppen kürzlich bei der Versammlung der Social Platform mitgemacht und als große Bereicherung erlebt. Deshalb mein Vorschlag, in der ENSIE-Generalversammlung ebenfalls Diskussionsrunden einzuplanen“, sagt arbeit plus-Vorstand Charlotte Gruber, die gemeinsam mit der arbeit plus-Vorstandsvorsitzenden Manuela Vollmann an der Veranstaltung in Dublin teilnahm. Neben dem Tätigkeits- und Finanzberichtbericht wurden zudem auch die verschiedenen Lobbying Aktivitäten von ENSIE besprochen.

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Die TeilnehmerInnen diskutierten heuer erstmals in Arbeitsgruppen.

Für eine breitere finanzielle Basis könnten etwa Crowdfunding-Modelle, aber auch Kooperationen mit der UNO oder anderen Organisationen beitragen. Im Rahmen der Diskussion um die Arbeitsmarktintegration von MigrantInnen und Flüchtlingen erzählte Manuela Vollmann von den Erfahrungen ihres Unternehmens abz*austria mit der Erhebung von Kompetenzen („Kompetenzcheck“) bei Farsi-sprechenden, geflüchteten Frauen aus dem Iran und Afghanistan: „Kompetenzen zu erheben ist ein sehr komplexer Prozess, aber er zahlt sich aus. Die wahren Kompetenzen von Menschen aus anderen Ländern zu erheben, erfordert von den Beraterinnen/Trainerinnen neben dem üblichen fachlichen Knowhow unbedingt auch Kenntnisse des kulturelle Umfeldes und der Muttersprache. Dazu muss ausreichend Zeit zur Verfügung stehen.“

Zwei neue Mitglieder für ENSIE

Besonders freut die beiden arbeit plus-Vertreterinnen Manuela Vollmann und Charlotte Gruber, dass das European Network of Social Integration Enterprises, wie ENSIE mit vollem Namen heißt, heuer auch zwei neue Mitglieder aus Ungarn und Tschechien begrüßen konnte: „Das europäische Netzwerk wächst ständig und das ist gut so“, sagt Vollmann: „Schließlich geht es nicht zuletzt darum, die Rahmenbedingungen für Soziale Unternehmen in der EU zu verbessern.

Am darauffolgenden Tag wurden die Ergebnisse eines EU-Projekts „Our Social Europe“ präsentiert, das sich unter der Mitwirkung von Irland, Italien, Belgien und Rumänien mit der Frage beschäftigte, wie man eine verstärkte Mitsprache und Beteiligung von BürgerInnen auf der lokalen Entscheidungsebene erreichen, aber auch die MitarbeiterInnen in Sozialen Unternehmen in die Entscheidungsfindung einbeziehen kann. Die im Rahmen des Projekts entwickelten interaktiven Portale sind eine Antwort auf diese Frage.

Baustein zur gesellschaftlichen Teilhabe

„Partizipation ist kein bloßes Schlagwort, sondern ein wichtiger Baustein, um die gesellschaftliche Teilhabe, die wir als Soziale Unternehmen fördern möchten, lebendig werden zu lassen“, betont dazu Manuela Vollmann. Auch arbeit plus und seine Mitgliedsunternehmen seien deshalb gefordert, hier von bestehenden Modellen zu lernen und neue Partizipationsformen zu entwickeln: „Indem wir unsere MitarbeiterInnen in Entscheidungen einbeziehen, tragen wir indirekt dazu bei, Denkräume aufzumachen und letztendlich auch Wirtschaft neu zu denken“, so Vollmann abschließend.