bdv austria heißt nun arbeit plus!

28. Januar 2016

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen:  Am 28. Jänner feierte der Bundesdachverband für Soziale Unternehmen, bdv austria, mit einem gut besuchten Festakt in Wien sein 30jähriges Jubiläum. Mit Gastvorträgen des Politikwissenschaftlers Ulrich Brand und der Ökonomin Adelheid Biesecker, einer launigen Gesprächsrunde mit den beiden, WissenschaftlerInnen, AMS-Vorstand Herbert Buchinger und bdv austria-PionierInnen, mit Geburtstagstorte, Sekt, und – einer besonderen Überraschung: Das Netzwerk von Sozialen Unternehmen im arbeitsmarktpolitischen Bereich startet mit einem neuen Namen in die nächsten Jahrzehnte: „Wir waren mit unserem Einsatz immer am Puls der Zeit, haben in der Vergangenheit viel erreicht. Nun ist es an der Zeit, mit einem neuen Namen in die Zukunft zu gehen“, betont Vorstandsvorsitzende Manuela Vollmann: „Wir heißen künftig arbeit plus, weil wir unterstreichen möchten, dass unsere Unternehmen und unser Engagement für arbeitssuchende Menschen auf vielen unterschiedlichen Ebenen einen Mehrwert haben.“

Arbeit mit Mehrwert

Die 200 Sozialen Unternehmen von arbeit plus unterstützen Menschen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt werden, mit Beschäftigung, Beratung und Qualifizierung auf ihrem Weg zurück ins Erwerbsleben. Qualifiziertes Fachpersonal hilft den Frauen und Männern dabei, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und Probleme im persönlichen Umfeld zu lösen.

„Arbeit ist für uns dabei viel mehr als Erwerbsarbeit. Wer Angehörige pflegt, ein Kind betreut oder sich selbst weiterbildet, der weiß, dass das Arbeit ist. Wir setzen uns deshalb für eine Neudefinition, Neuverteilung und Neubewertung von Arbeit ein“, betont Geschäftsführerin Judith Pühringer. „Zu unserem Verständnis von guter Arbeit zählen auch qualitätsvolle Weiterbildung sowie partizipative Arbeitsorganisationsmodelle, die auf die Lebensphasen der MitarbeiterInnen eingehen“, ergänzt Peter Ruhmannseder von arbeit plus Salzburg.

Lokal und international

Die Sozialen Unternehmen von arbeit plus stehen in einer engen Beziehung zu anderen Unternehmen, den Regionen, Gemeinden und den Menschen, die dort leben und arbeiten. Weil viele Ungleichheiten am Arbeitsmarkt strukturell verankert sind, setzt sich arbeit plus für bessere Rahmenbedingungen für Soziale Unternehmen ein. Durch ihr Mitwirken in europäischen Gremien, etwa im Europäischen Netzwerk für Soziale Integrationsunternehmen (ENSIE) möchten die VertreterInnen von arbeit plus auch auf europäischer Ebene der Branche den Rücken stärken.

Intensiver Markenprozess

„All diese unterschiedlichen Facetten schwingen in unserem neuen Namen mit. Wir haben ihn aber nicht einfach erfunden. arbeit plus ist viel mehr das Ergebnis eines intensiven, internen Markenprozesses“, erklärt Pühringer: Wir haben uns gefragt, welche Rolle Soziale Unternehmen künftig spielen können und sollen. Welche Rahmenbedingungen wir brauchen, um unserem gesellschaftlichen Auftrag gerecht zu werden. Und nicht zuletzt, wie wir uns einen Arbeitsmarkt, eine Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik und eine Gesellschaft der Zukunft vorstellen.“

Spannende Fragen, die es nun gilt, mit neuen Antworten und neuem Leben zu erfüllen. Angesichts zunehmender Erwerbsarbeitslosigkeit und aktueller arbeitsmarktpolitischer Herausforderungen (Stichwort: Langzeitbeschäftigungslosigkeit, Integration von Flüchtlingen) ist das vielleicht wichtiger denn je.