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B-WISE News: Erhebung des Digitalisierungsbedarfs in Sozialen Unternehmen

Digitale Kompetenzen für die Zukunft sind auch in Sozialen Unternehmen ein brennendes Thema. Das Projekt B-WISE, ein Erasmus+ Projekt der Europäischen Union, setzt sich zum Ziel, die Arbeit von Sozialen Unternehmen zu stärken und die Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung nachhaltig zu bewältigen.

Gemeinsam mit 30 europäischen Partnern in 13 Ländern werden im Laufe des Projekts Trainingscurricula entwickelt, um den digitalen Qualifizierungsbedarf zu erheben und zu verbessern. Ziel ist es, den sozialen Sektor um digitale Angebote und Technologien zur Re-Integration benachteiligter Menschen in den Arbeitsmarkt zu bereichern. Denn gerade Arbeitnehmer*innen mit Unterstützungsbedarf, wie Langzeiterwerbsarbeitslose, Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Migrant*innen, NEETS und andere Gruppen nehmen die Digitalisierung oft als Bedrohung wahr – und sehen auf den ersten Blick die Chancen vielleicht nicht.

Im letzten Jahr hat arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich Interviews mit Sozialen Unternehmen geführt, um den Digitalisierungsgrad in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern zu erheben. Mit B7 und VFQ waren auch zwei oberösterreichische Unternehmen mit an Bord. Wir haben für das Projekt B-WISE mit Ulrike Würzburger, der Geschäftsführerin von B7 gesprochen. Ihr Schwerpunkt liegt auf internen Organisationsprozessen. Mit dem Projekt „Digital und sicher arbeiten“ wurden Dokumentation, Beschwerdemanagement, Zeiterfassung und Verwaltung der Klient*innen neu aufgestellt. Durch diese Umstellungen wurden die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen verbessert, der Datenschutz erhöht und Zeit für die inhaltliche Arbeit freigesetzt. „Für uns ist es wichtig, dass die Digitalisierung den Beschäftigten hilft. Dass der Zeitdruck sinkt, die Qualität der Leistungen steigt und die Arbeitszufriedenheit gefördert wird. Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv“, freut sich Ulrike Würzburger über das gelungene Projekt.

Digitale Kompetenzen unterstützen beim Beispiel B7 interne Strukturen und Prozesse, sie können sich aber auch auf äußere Strukturen, die Kommunikation und den Vertrieb beziehen, oder sie helfen den Betroffenen selbst bei der Arbeitssuche. Deshalb hat das Projekt B-WISE es sich zum Ziel gemacht, Bewusstsein für die Bedeutung des Einsatzes digitaler Technologien auf allen Ebenen zu schaffen. Gerade zur Unterstützung von Arbeitnehmer*innen, die einem höheren Risiko ausgesetzt sind, vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu werden, haben sich digitale Kompetenzen als enorm wichtig herausgestellt.

Ein Leuchtturmprojekt, das viele Aspekte für die Zielgruppe der langzeitbeschäftigungslosen Menschen schon umgesetzt hat, ist die digitale Werkzeugkiste, die arbeit plus – Soziale Unternehmen Niederösterreich entwickelt hat. Die Palette der behandelten Themen ist vielfältig und reicht von Sicherheit im Internet, über Handy-Bedienung hin zur Online-Jobsuche. Die „Werkzeugkiste“ ist in Modulen aufgebaut, die einzelnen Kurse werden mit Zeitangaben angeboten, der Lernfortschritt wird aufgezeichnet, eine Zertifizierung ist angedacht.

Der nächste Schritt im B-WISE Projekt ist die Identifikation von Berufsprofilen und Berufsbildern, die überarbeitet oder neu geschaffen werden müssen. Denn im Laufe des Projektes werden Trainingscurricula entwickelt, die in den einzelnen B-WISE Partner-Ländern werden sollen. Finales Ziel ist es, den sozialen Sektor um digitale Angebote und Technologien zur Reintegration benachteiligter Menschen in den Arbeitsmarkt, zu bereichern. Damit soll der gesamte Sektor modernisiert und aufgewertet werden. Denn arbeitsmarktintegrative Soziale Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, einen menschenwürdigen Arbeitsmarkt mitzugestalten. Davon profitieren neben den Menschen, die beraten und qualifiziert werden, auch die Kund*innen, die regionale Wirtschaft – und im Endeffekt wir alle.