B-WISE goes IKT Forum: Digitalisierung in Sozialen Unternehmen

Ein Tag des IKT-Forums in Linz stand ganz im Zeichen der Europäischen Digitalisierungsinitiative B-WISE. Der Tag begann mit einer umfassenden Bestandsaufnahme des Ökosystems der Sozialen Unternehmen in Österreich. Bei einem Rundgang durch die Vielfalt der Sozialunternehmen im Land wurde deutlich, wie intensiv an der Integration von langzeitarbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt gearbeitet wird. Die Vorbereitung von digitalisierungsfernen Menschen auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt spielt dabei eine zentrale Rolle. Diese Prozesse erfordern fortwährende Unterstützung, Stärkung und Weiterentwicklung.

„In den Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus schlagen benachteiligte Menschen auf, die bei der digitalen Transformation (noch) nicht teilnehmen können, die schon länger aus dem Berufsleben ausgeschieden sind und nicht mehr am aktuellen Stand der Technik sind. Eine Strategie zur Digitalisierung für diese benachteiligten Menschen zu entwickeln fehlt bisher. Das deckt sich auch mit dem Ziel der Arbeitsmarktintegration – denn Digitalisierung ist essenziell, um am Arbeitsmarkt teilnehmen zu können.“

Sabine Rehbichler, die Geschäftsführerin von arbeit plus Österreich, betonte in ihrem Vortrag, dass im breiten Spektrum der Sozialunternehmen bemerkenswerte Anstrengungen unternommen werden, um soziale Inklusion zu fördern und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Die Unternehmen im Netzwerk bieten nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Schulungen und Bildungsprogramme, die den Teilnehmern helfen, die notwendigen digitalen Kompetenzen zu erwerben.

Sozialunternehmen und Social Entrepreneurship

Peter Vandor, Experte auf dem Gebiet der Non Profit Organisationen, hat in seiner Forschung einen besonderen Fokus auf sogenannte “Social Entrepreneure” gelegt. Diese Innovator:innen verfolgen einen breiteren Ansatz zur gesellschaftlichen Veränderung und zeichnen sich durch ihren einzigartigen Zugang zu Digitalisierung und Innovation aus. Unabhängig von ihren spezifischen Ansätzen teilen alle Sozialen Unternehmen das gemeinsame Ziel, gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen und positive Veränderungen zu bewirken.

Integration und Bildung im digitalen Zeitalter

Ein weiteres zentrales Thema der Vormittagssitzungen war die Bildung und Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Melanie Schaur beleuchtete die Herausforderungen, die mit dem „Digitalen Skills Gap“ verbunden sind. Kerstin Matausch-Mahr ergänzte, wie Soziale Unternehmen im Wettbwerb mit Wirtschaftsunternehmen und weiteren Sozialen Unternehmen bestehen und wie sie für die Zukunft gerüstet sein können. Es bleibt eine bedeutende Aufgabe, Menschen in die digitale Welt zu integrieren und ihnen die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln. Hierbei spielt auch das Thema Künstliche Intelligenz (KI) eine immer wichtigere Rolle, wie auf der Konferenz vielfach diskutiert wurde.

Praktische Umsetzung der B-Wise Masterclass

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der praktischen Umsetzung der B-Wise Masterclass. Katrin Nuppenau gab spannende Einblicke in die Entwicklung des Curriculums, das speziell auf die Bedürfnisse von Sozialunternehmen zugeschnitten ist. Barbara Pokorny-Wahl und Magdalena Hutter berichteten über die praktische Durchführung der Masterclass mit 11 Teilnehmer:innen in Linz, die als Pilotprojekt großen Anklang fand. Christine Newald rundete mit einer Einladung zu einer „Community of Practice“ den Tag ab. Damit soll das gemeinsame Lernen auf europäischer Ebene forciert werden.

Fazit

Der Tag am IKT-Forum hat eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig und dynamisch das Feld der Sozialunternehmen in Österreich ist. Durch gezielte Bildungs- und Integrationsprogramme sowie durch die Förderung von Digitalisierung und Innovation leisten diese Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen Menschen und zur gesellschaftlichen Entwicklung. Die vorgestellten Initiativen und Projekte verdeutlichen, dass eine nachhaltige Unterstützung und Weiterentwicklung dieser Prozesse essenziell ist, um den sozialen Mehrwert langfristig zu sichern und auszubauen.