Arbeit und Wirtschaft nicht ohne Soziales denken

arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich plädiert für mehr Ressourcen und Kapazitäten für eine Arbeitsmarktpolitik für alle

Angesichts der heute verkündeten Zusammenlegung des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums zeigt sich arbeit plus besorgt: „Die tagtägliche Erfahrung im Netzwerk von 200 Sozialen Unternehmen zeigt, dass die Ressorts Arbeitsmarkt und Soziales zusammen gehören,“ so Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus, „zumindest, solange die Arbeitslosigkeit einer der drei häufigsten Gründe für Armut ist.“

Fehler aus der Vergangenheit vermeiden

Arbeitsmarkt und Wirtschaft in einem Ministerium vereint hat sich schon einmal nicht bewährt (Bundesregierung Schüssel I & II 2000-2007): Anliegen von Arbeitnehmer*innen sowie eine aktive Arbeitsmarktpolitik waren klar zu kurz gekommen.

Aktuell sehen wir uns mit einer Situation konfrontiert, in der sich bei einem signifikant hohen Anteil, nämlich 40% der Beschäftigungslosen, der die Arbeitslosigkeit verfestigt. Hier kann nur eine aktive Arbeitsmarktpolitik gegensteuern, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe bestmöglich eingeht und mit ausreichend Ressourcen ausgestattet ist.

Arbeitnehmer*innenschutz darf nicht Gewinninteressen untergeordnet werden

„Arbeitende und Unternehmen haben sehr unterschiedliche Interessen in Hinblick auf Arbeitsmarktpolitik. Gerade angesichts der aktuellen Teuerungswelle ist es zentral, die Interessen der Arbeitnehmer*innen in den Fokus zu stellen: Erwerbsarbeit bedeutet Existenzsicherung und soziale Teilhabe. Das darf nicht Gewinninteressen untergeordnet werden,” so Sabine Rehbichler weiter. „Es braucht individuelle, flexible und durchlässige Programme für langzeitbeschäftigungslose Menschen, für die der erste Arbeitsmarkt mit seinen Anforderungen aktuell nichts zu bieten hat.“

arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich plädiert dafür, die geplante Zusammenlegung der Ministerien zu überdenken und jedenfalls Vorkehrungen zu treffen, dass ausreichend Ressourcen und Kapazitäten für eine Arbeitsmarktpolitik für alle zur Verfügung stehen. Das Netzwerk arbeit plus erklärt sich jederzeit bereit, die langjährige Expertise in die Gestaltung des Ministeriums einzubringen.

arbeit plus ist das österreichweite Netzwerk von 200 gemeinnützigen Sozialen Unternehmen, die mit Beratung, Qualifizierung und Beschäftigung benachteiligte Menschen beim beruflichen (Wieder-)Einstieg unterstützen.

> arbeit plus APA ots Aussendung vom 10.5.22